Ausgabe August 2017: Stadtbummel mit Wolfgang Schulte Steinberg

Bundespolitik

Eine lebendige Diskussion zeichnete den Abend der Sozialdemokratie zur Digitalisierung aus: Von links Steffen Brüseke aus dem Soester Büro des Abgeordneten Wolfgang Hellmich sowie Heinz Gerling, Dietmar Gröning-Niehaus und Josef Niehaus aus dem Lippstädter SPD-Ortsverein. Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Prognosen

Die sich bereits abzeichnenden Veränderungen der Arbeitswelt sprach auch Lars Klingbeil an, als er meinte, dass die Zukunft schon bald dem Homeoffice gehören könne. Dabei schaut der Sozialdemokrat, der wie sein Bad Sassendorfer Kollege dem Verteidigungsausschuss im Berliner Parlament angehört, positiv auf die Digitalisierung, beobachtet aber zu oft negative Einstellungen gegenüber dieser Technik. „Für die Wirtschaft und die Schulen brauchen wir einen Ausbau der digitalen Infrastruktur in Stadt und Land“, unterstreicht der SPD-Mann aus der Lüneburger Heide seine Position. Aber auch die dunklen Seiten der Digitalisierung blendet der Niedersachse nicht aus. Berufsbilder wie des Dolmetschers könnten verschwinden, wenn eine Software wie etwa die Google-Übersetzer-App diese Aufgaben übernehme. Mit einem Blick in die Zukunft stellte der in seiner Heimatstadt Munster auch als Kommunalpolitiker engagierte 39jährige heraus: „Die Gesundheitsvorsorge wird zukünftig durch Uhren beeinflusst, die dem Arzt die gemessenen Daten am Körper in Echtzeit übermitteln. Dadurch soll dem Herzinfarkt entgegengewirkt werden.“

Fragen
In der vom Abgeordneten Wolfgang Hellmich moderierten Diskussion zählte auch das schnelle und leistungsfähige Internet zu den vom Publikum aufgegriffenen Themen. „Wir brauchen Glasfaser und offene Wlan-Netze, damit sich Menschen digital bewegen können“, lautete eine der Forderungen. Zweifellos war die Brauhaus-Runde mit den Abgeordneten und dem Berliner Experten eine aufschlussreiche Veranstaltung, die allemal noch mehr Besucherinnen und Besucher verdient hätte. Für die Inititive, einen solchen Dialog in Lippstadt anzubieten, gebührt den Organisatoren die Anerkennung der Autoren dieses Beitrages. In der örtlichen Tageszeitung war am Samstag, 15. Juli, zu lesen, dass noch viele Fragen offen geblieben seien. Bei der Schnelligkeit der digitalen Entwicklung überrascht dies nicht. Die von der Presse-Berichterstatterin aufgeworfenen Aspekte Was passiert etwa mit sensiblen Daten im Internet, wenn sie 30 Jahre gesammelt werden? Und welche Verantwortung sollten Schulen übernehmen? Müssen andere Lernformen zum Tragen kommen? eignen sich durchaus für eine Folgeveranstaltung nach der Bundestagswahl.

Karl Heinz Tiemann und Hans Zaremba