Ausgabe Oktober 2017: Die Sozialdemokratie nach den Wahlen in 2017

Titelthema

Deutliches Nein zu „Rente mit 70“

Blick auf den Bundestagswahlkampf vor Ort

Skeptisch betrachtete der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Hellmich die Auslassungen der Bundeskanzlerin zu den Überlegungen zur „Rente mit 70“, als er im Rahmen des von der Arbeitsgemeinschaft 60plus in der Lippstädter SPD ausgerichteten Kaffeeklatsches einige sozialpolitische Themen in den Mittelpunkt seiner Ansprache rückte. Der in Bad Sassendorf beheimatete Parlamentarier mutmaßte bei dem Treffen in der Lounge am Tivoli, dass derartige Pläne zur Anhebung des allgemeinen Rentenalters bereits in den Schubladen der Unionsparteien liegen würden. Übrigens: Die Zusammenkunft am Donnerstag, 14. September 2017, war der einzige öffentliche Auftritt des zehn Tage später über die SPD-Landesliste seiner Partei wieder in das Parlament in Berlin eingezogenen Politikers nach dem Ende der Sommerferien in einer Lippstädter Versammlungsstätte.

Die Sozialpolitik war sein Thema:Der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Hellmich bei seiner Ansprache beim öffentlichen Kaffeeklatsch der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus in der Lounge am Tivoli in Lippstadt.

Rentenniveau

Mit der Sozialdemokratie werde es aber die „Rente mit 70“ nicht geben, weil es undenkbar sei, so lange im Berufsleben zu stehen. Zugleich stellte der heimische Sozialdemokrat die wesentlichen Punkte des Rentenkonzepts seiner Partei heraus, mit dem sie insbesondere das Absinken des Rentenniveaus stoppen wolle. Danach soll das Verhältnis zwischen Durchschnittseinkommen und Altersbezügen, das gegenwärtig bei 48.2 Prozent liegt, bis 2030 nicht unter 48 Prozent abfallen. Die Rentenbeiträge, die derzeit 18,7 Prozent betragen, sollen maximal bei 22 Prozent begrenzt werden. Zudem strebe die SPD, so Wolfgang Hellmich, eine Solidarrente über der Grundsicherung an, „damit Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, nicht im Alter unter die Armutsgrenze fallen“.