Ausgabe Dezember 2017: Wahlkämpfe bestimmten die politische Arbeit

Parteigeschichte

Donnerstag, 7. Dezember 2017:Freuen sich über die im Südwesten von Lippstadt errichtete Gesamtschule. Die in dieser Bildungseinrichtung beruflich tätigen Pädagogen und Mitglieder aus dem Lippstädter Ortsverein der Sozialdemokraten, Thomas Luerweg und Christine Goussis. Foto: Karl-Heinz Tiemann

CDU-Verhinderungsstrategie

Jetzt, wo die Gesamtschule seit sieben Jahren ein fester Bestandteil der Schullandschaft in Lippstadt ist, wollen auch jene Kräfte sie für sich vereinnahmen, die zuvor über Jahrzehnte ihre größten Gegner waren. So verlangt die CDU, sie nach der von ihr von 1975 bis 1984 gestellten und im September 2017 verstorbenen Bürgermeisterin mit dem Namen Dr.-Barbara-Christ-Schule zu benennen. Zur Erinnerung: Erst als die „INI“ im Sommer 2008 die Initiative ergriff, in Lippstadt eine Gesamtschule zu betreiben, die nach ihren Vorstellungen mit dem Schuljahr 2009/10 starten sollte, kam auch bei der Lippstädter Union etwas Bewegung in ihrer Verhinderungsstrategie auf. Aber selbst da vertrat der heutige aus der Mitte der CDU in Lippstadt gewählte Bürgermeister noch die Auffassung, man sei in Lippstadt schulisch bestens aufgestellt und brauche eine solche zusätzliche Schulform nicht.

Elternbefragung in 2008

Die von Montag, 20. Oktober 2008, bis zum Freitag, 31. Oktober 2008, durchgeführte Elternbefragung brachte entgegen den Erwartungen des Chefs im Stadthaus ein klares Votum für die Errichtung einer Gesamtschule in Lippstadt. Der Mann, der eine private Gesamtschule in der Regie der „INI“ noch ablehnte, hatte nun einer in städtischer Regie geführten Gesamtschule Lippstadt den Weg zu ebnen. So musste auch die CDU im Stadtrat am Montag, 24. November 2008, der Errichtung einer Gesamtschule in Lippstadt zustimmen, die zunächst in den Räumen der früheren Stadtwaldschule eine Bleibe fand. Um diese neue Schule möglichst unattraktiv erscheinen zulassen, wollte die Union sie nur als Halbtagsschule einführen. Doch diese Einschränkung ist nun auch Geschichte.

Gelungenes Gebäude

Mit seinem Beschluss am Montag, 11. Juni 2012, bestimmten die Ratsvertreter, dass die Gesamtschule Lippstadt in der Ulmenstraße ihren endgültigen Standort findet. Zuvor warben die Sozialdemokraten in der benachbarten Bevölkerung um Akzeptanz für den Schulbau an dieser Stelle. Dass das Gebäude gelungen ist, hat auch der Tag der offenen Tür der Gesamtschule Lippstadt – ein eigentlich stimmiger Name – am Samstag, 25. November 2017, offenbart. Die Sozialdemokratie in Lippstadt kann auf ihre lange Entschiedenheit und beharrlichen Einsatz für die Einrichtung einer Gesamtschule in ihrer Heimatstadt stolz sein.

Hans Zaremba