Ausgabe März 2018: Zusammenhalt in Lippstadt

Kommunalpolitik

Mobilitätskonzept und Stadthaus waren zwei seiner Themen am Aschermittwoch: Karl-Heinz Brülle, einstiger Vorsitzender des Bau-und Verkehrsausschusses der Stadt Lippstadt und zweiter von rechts. Mit im Bild von links Marianne Schobert, Thomas Morfeld, Lukas Forte und Udo Strathaus. Foto: Karl-Heinz Tiemann

Beseitigung eines Schandflecks

Rückblick auf den Politischen Aschermittwoch – Fünfter Teil

Viel Skepsis begleiteten die Politik und Verwaltung, als Anfang des Jahrzehnts die ersten Ideen für das Mobilitätskonzept bekannt wurden. Doch inzwischen konnte das ehrgeizige Vorhaben für die historische Altstadt im Wesentlichen verwirklicht werden.

Verlegung des Busbahnhofs

Auch der Argwohn gegenüber dem Verkehrskonzept hat deutlich abgenommen. Karl-Heinz Brülle, mit seiner über 28jährigen Mitgliedschaft im Stadtrat einer der gründlichsten Kenner der örtlichen Politik, oblag es, eine Einschätzung zum Mobilitätskonzept zu präsentieren: „Sie fällt aus meiner Sicht grundsätzlich positiv aus, zumal die von uns gewünschten Änderungen weitgehend übernommen worden sind.“ Mit Blick auf die Verkehrsteilnehmer in der umgestalteten Woldemei nahm der passionierte Fußgänger jedoch eine Einschränkung vor: „Die Hauptnutznießer sind die Radfahrer, während die Fußgänger davon nur teilweise profitieren.“ Ebenso setzte sich der Sozialdemokrat beim Aschermittwochs-Gespräch mit der in Lippstadt diskutierten Idee auseinander, den Busbahnhof auf die andere Straßenseite zu verlegen. Darin sieht der Kommunalpolitiker eine deutliche Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs und erinnerte, „dass ist eine lange Forderung unserer Partei“.

Zustimmung für neues Stadthaus

Eine uneingeschränkte Zustimmung fand beim vormaligen Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Lippstädter Stadtrat die Überlegung, auf dem Areal des früheren Güterbahnhofs die momentan in verschiedenen in die Jahre gekommenen Häusern untergebrachte Verwaltung der Stadt Lippstadt in einem neuen Stadthaus zusammenzufassen. Seit 1997 findet auf der zentral gelegenen Fläche am Rande der Altstadt, die rund 30.000 Quadratmeter umfasst, keine Nutzung mehr statt. Von 43 Millionen Euro ist die Rede, die der Bau kosten soll. Durch den Ratsbeschluss vom 11. Dezember 2017 ist der Startschuss für eines der größten Bauprojekte in der Lippstädter Geschichte erfolgt. „Damit kann zugleich der letzte Schandfleck im Bereich der historischen Kernstadt endlich beseitigt werden“, kommentierte Karl-Heinz Brülle die mit seiner Stimme vor Weihnachten getroffene Entscheidung, dort nun ein Gebäude für knapp 400 Mitarbeiter und Sitzungssäle zu errichten.
Karl-Heinz Tiemann