Ausgabe Februar 2019: Die SPD in der Regierung – eine Zwischenbilanz

Gesellschaft

Lippstadt am Samstag, 19. Januar 2019 (II): Die Lippstädter Landes- und Kommunalpolitikerin Marlies Stotz (rechts) eröffnete gemeinsam mit der im Arnsberger Ortsteil Neheim lebenden Europaabgeordneten Birgit Sippel das Frauenfrühstück der Sozialdemokratie anlässlich des Erinnerungstages zur Einführung des Frauenwahlrechtes in Deutschland vor einhundert Jahren. Fotos (2): Monica Villalon

Einsatz muss weitergehen

In ihrer Begrüßung hatte Marlies Stotz hervorgehoben, dass sich sicherlich seit der ersten Wahl vor einhundert Jahren vieles in der Gleichstellung positiv entwickelt habe, aber das Ziel längst noch nicht erreicht sei. „Auch heute sind noch die meisten Spitzenpositionen in der Wirtschaft männlich besetzt, von den Lohnunterschieden ganz zu schweigen“, fügte die örtliche Gastgeberin hinzu. Zugleich beklagte sie den nicht ausreichenden Frauenanteil in den Versammlungen auf den politischen Ebenen. Bundestag: 30,9 Prozent, Landtag in Düsseldorf: 27,6 Prozent und landesweit in den Kommunalvertretungen: 25 Prozent (Lippstadt: 26 Prozent). Daher begrüße sie das von der Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Katharina Barley, geplante Paritätsgesetz. Für die Lippstädterin hat der Einsatz für die Frauenrechte weiterzugehen: „Denn kein modernes demokratisches Gemeinwesen kann es sich auf Dauer leisten, die Hälfte der Bevölkerung in politischen Entscheidungs- und Führungsämtern nicht angemessen zu beteiligen“.

Nicht vom Himmel gefallen

Von Birgit Sippel wurde beim Lippstädter Frauenfrühstück daran erinnert, wie schwer es für die Frauen war, sich Anfang des 20. Jahrhunderts politisch zu engagieren. Und sie fügte hinzu: „Die Rechte, die wir haben, sind nicht vom Himmel gefallen.“ Übrigens: Es war die SPD-Politikerin Marie Juchacz, die am 19. Februar 1919 vor der Weimarer Nationalversammlung die erste Rede einer Frau in einem deutschen Parlament hielt. Ende 1919 – am 13. Dezember 1919 – wurde unter Leitung der am 15. März 1879 als Tochter eines Zimmermanns geborene Frauenrechtlerin die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gegründet.

Angelika Zaremba