Ausgabe Februar 2019: Die SPD in der Regierung – eine Zwischenbilanz

Fußballsport

Gegen Rassismus und Ausgrenzung

Hans Zaremba über den WDR-Moderator Sven Pistor in Lippstadt

Wenn auch heute die Fußballfans am Samstagnachmittag die Bundesligaspiele direkt im Bezahl-Fernsehen verfolgen können, ist „WDR 2 Liga live“ für viele Freunde des Kicker-Sports weiterhin die bevorzugte Informationsquelle geblieben. Der Radio-Klassiker ist eng mit Sven Pistor, Stimme des Fußballs im Westen, verbunden, der durch die Hörfunk-Sendung seit knapp 20 Jahren führt. Nach Kurt Brumme und Dietmar Schott ist er der dritte Moderator der beliebten Fußball-Präsentation im WDR.

Launiger Abend

Nur wenige der Hörer des am 26. März 1972 in Köln geborenen Sportjournalisten hatten bislang von ihm eine visuelle Vorstellung, da der Radio-Conférencier auf der TV-Mattscheibe kaum zu erspähen ist. Im Januar war der samstägliche Kommentator mit seinem unterhaltsamen Programm „Pistors Fußballschule – Alles Vollpfosten“ auf Tournee in Lippstadt. Etwa 270 Frauen und Männer, unter ihnen offenkundig zahlreiche bekennende Sympathisanten der westfälischen Bundesligisten aus Dortmund und Gelsenkirchen, erlebten in der Aula des Evangelischen Gymnasiums einen launigen Abend mit Anekdoten, Videos und kurzer Lesung. Am Ende seiner Show, auch gespickt mit aktuellen Beiträgen – wie Franck Ribéry und sein „goldenes“ Steak – und Rückblicken mit auffälligen Kuriositäten im Fußball, wurde Sven Pistor ernst.

Ernste Passagen

Selbst Halbschwede sei es schon in seiner Jugendzeit beim Turnverein Rodenkirchen normal gewesen, dass der Sprössling türkischer Arbeiter oder der Junge aus Belgien zu den Stützen im Team gehörten. Aussagen wie die von einem führenden Repräsentanten der rechtspopulistischen AfD aus dem Mai 2016 über den Nationalspieler mit Migrationshintergrund, Jérome Boateng („Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“), hätten im Fußball absolut keinen Platz. Nicht nur für das klare Bekenntnis gegen Rassismus und Ausgrenzung bekam der WDR-Mann, der auch der Autor des Buches „50 Dinge, die man über den Fußball-Westen wissen muss“ ist, Beifall. Ebenso bei anderen Stellen der in zwei Blöcke zu je einer Stunde strukturierten Aufführung gab es für den gewinnenden Comedian – mit dem auch das wöchentliche Hörfunk-Tippspiel „Alle gegen Pistor“ gepaart ist, reichlich Applaus

Lippstadt am Donnerstag, 24. Januar 2019 (I):Zum ernsten Teil des Abends mit dem WDR-Moderator Sven Pistor in der Aula des Evangelischen Gymnasiums gehörte auch ein Gespräch mit dem Ex-Bundesligaschiedsrichter Jürgen Jansen aus Essen über die unwahren Verdächtigungen, denen sich der Schiri in 2005 im Zuge des Fußball-Wettskandals um Robert Hoyzer ausgesetzt sah. Foto: Karl-Heinz Tiemann