Verbesserungen für Pedalritter im Stadtzentrum

Vorfahrt fürs Fahrrad – eine Initiative der Sozialdemokraten

Von der Politik und der Verwaltung der Stadt Lippstadt wurde im Juni 2018 die Bürgerwerkstatt ‚Klimafreundliche Mobilität‘ ins Leben gerufen. Worum es ihr zum Verkehrsentwicklungsplan geht, ist der städtischen Internetseite zu entnehmen: ‚Es sollen Ziele für eine zukunftsorientierte und möglichst nachhaltige Mobilitätsentwicklung festgelegt und ein Maßnahmenkatalog aufgestellt werden. In der ersten Phase wird die Ist-Situation gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern betrachtet und analysiert. Denn niemand weiß besser über die Chancen, Hürden und Mängel einer Stadt Bescheid, als diejenigen, die sich täglich darin bewegen.‘

Lippstadt am Freitag, 29. März 2019 (I): Hier am Zur-Helle-Platz ist der Radweg plötzlich zu Ende. Die störenden Poller sind unterdessen entfernt worden. Dies wird auf diesem Bild (von links) von den Schriftführern des SPD-Ortsvereins Lippstadt, Klaus Rennkamp und Felix Wagner, mit dem Leiter der SPD-Zukunftswerkstatt, Karl-Heinz Tiemann, an der Ecke Poststraße zur Cappelstraße demonstriert.

Auch 36 Jahre später noch gültig

„Gewiss eine gute Initiative“, meint der stellvertretende SPD-Ortvereinsvorsitzende und Leiter der „Zukunftswerkstatt“ des Sozis, Karl-Heinz Tiemann. Für die Sozialdemokraten im Ortsverein der Kernstadt und Cappel stand schnell fest, sich gleichfalls in die Arbeit der städtischen Bürgerwerkstatt einzubringen. Mit ihrem Engagement wollen sie die von ihnen erkannten Potentiale und Defizite im Stadtgebiet direkt der Verwaltung geben und gravierende Probleme gegebenenfalls in die zuständigen politischen Gremien wie die Verkehrskommission überweisen. Unter dem Motto „Vorfahrt fürs Fahrrad“ wurden Radwege in der City inspiziert, wobei auch die Überlegung im Mittelpunkt steht, den Fahrradfahrer gegenüber dem Autofahrer im Verkehr gleichzustellen. „Vorfahrt fürs Fahrrad“ war bereits 1983 ein vom damaligen Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Stadtrat, Dr. Franz Walter Henrich, aufgegriffenes Thema und habe, so Tiemann, auch in 2019 – 36 Jahre später – nichts von seiner Notwendigkeit verloren. Eine Biker-Gruppe unter seiner Regie hat unterdessen ihre ersten Ergebnisse mit Überlegungen zu Lösungsansätzen der Stadtverwaltung im Stadthaus vorgestellt: „Als eine gefährliche Kreuzung für die Radfahrer ist die Ecke Soeststraße – Cappelstraße – Poststraße bewertet worden. Ein Radfahrer muss absteigen und sein Rad schieben, bevor er von der Soeststraße kommend über die Cappelstraße links abbiegend in Richtung Norden fahren kann.“ Den Zur-Helle-Platz dürfe der Radfahrer jedoch nicht befahren, weil dort kein Radweg angelegt sei. „Vielmehr wird der Radweg an dieser Stelle unterbrochen“, fügt Tiemann hinzu. Inzwischen sind die störenden Poller am Ende der Poststraße zum Zur-Helle-Platz entfernt worden.

Freitag, 29. März 2019 (II):Dieses Bild (von links mit Klaus Rennkamp, Felix Wagner, Hans Zaremba und Karl-Heinz Tiemann) offenbart die Gefahrenstelle für die Pedalritter, die aus dem Süden der Cappelstraße kommend die Marktstraße überqueren müssen, um in Richtung Cappeltor zu gelangen. Fotos (2): Privat für den SPD-Ortsverein Lippstadt

Etliche Probleme aufgezeigt

In der Poststraße werden von den SPD-Radlern zusätzliche Abstellanlagen für Fahrräder gefordert. Die Radwegeführung in der August-Kleine-Straße sei durch den ehemaligen roten Radweg und der alten roten Straßenbemalung sowie wegen des abgesenkten Bordsteins nicht eindeutig erkennbar. „Es ist zu beobachten, dass immer wieder Radfahrer auf dem Bürgersteig fahren, der früher mal ein Radweg war“, beschreibt Tiemann die dortige Situation. Autofahrer in der August-Kleine-Straße ordneten sich beim Linksabbiegen in die Poststraße in der Reihe auf der linken Fahrbahnseite ein und gefährdeten den entgegenkommenden Radfahrer erheblich. Hier fordern die Sozialdemokraten einen Fahrradschutzstreifen, angefangen von der Einmündung Cappelstraße-Poststraße über die August-Kleine-Straße und Fleischhauerstraße bis zur Lange Straße. Die vorgetragenen Verbesserungsvorschläge zu diesen und weiteren Problemstellen in der City sind teilweise direkt auf kurzem Wege von der Verwaltung umgesetzt worden. Größere Probleme mit verkehrsrechtlichen Fragestellungen wurden in der Verkehrskommission und im Bau- und Verkehrsausschuss entschieden. Dazu gehöre auch die Wegnahme von zwei Parkplätzen vor dem erst kürzlich renovierten Haus Mattenklodt, damit die Radfahrer nicht weiter auf die Straßenmitte der Rathausstraße gedrängt werden. Die Kreuzungen Cappelstraße-Rathausstraße und Cappelstraße-Marktstraße sind in 2018 für Radfahrer als Unfallhäufungsstellen deklariert worden. Der Radweg wurde mit roter Farbe deutlich markiert, um den Autofahrern eine mögliche Fahrrad-Querung zu signalisieren.

Hans Zaremba