Sozis drückten in 1999 mobile Jugendarbeit durch

Zwei Jahrzehnte Ordnungspartnerschaft in Lippstadt

Als vor zwei Jahrzehnten in Lippstadt die Überlegungen reiften, mit der Bildung der Stadtwacht die öffentliche Sicherheit zu erhöhen, waren es die Sozialdemokraten die über die vom Stadtrat beschlossene personelle Verstärkung der Kooperation des Ordnungsamtes mit der Polizei hinaus die Anstellung von mobilen Jugendarbeitern durchdrückten. Das SPD-Anliegen war, so der heutige Vorsitzende des Jugendhilfe- und Sozialausschusses, Hans Zaremba, neben der klassischen Eingriffsverwaltung (Polizei und Ordnungsamt) auch Maßnahmen der Vorbeugung vornehmen zu können.

Lippstadt am Samstag, 19. Juli 2003:Diese Aufnahme ist beim Sommerfest der „Optimisten“ entstanden. Markus Rüth (Mitte), der im Mai 2000 mit dem einstigen Ratsherrn Bernhard Scholl (links) und dem heutigen Vorsitzenden des Jugendhilfe- und Sozialausschusses der Stadt Lippstadt, Hans Zaremba, zu den optimistischen Gründungsmitgliedern gehört, war 1999 einer von den ersten zwei mobilen Jugendarbeitern in Lippstadt. Derweil ist er als Schulsozialarbeiter bei der Stadt Lünen tätig. Archiv-Foto: BVB-Fanclub Lippstadt e.V. OPTIMISTEN

Bewährtes Modell

„Ein rundweg bewährtes Modell“, schaut der SPD-Ratsherr auf die 20jährige Entwicklung zurück und fügt hinzu: „Ein Glücksfall war damals die Verpflichtung des Sozialarbeiters Markus Rüth, der nach einem Berufspraktikum in der BVB-Fanbetreuung zu uns an die Lippe gekommen war.“ Seine Beziehung zum Fußball half dem Streetworker rasch, ein Netzwerk zu den Jugendlichen aufzubauen. Durch die gemeinsam mit den bekennenden Lippstädter Anhängern von Borussia Dortmund, Bernhard Scholl und Hans Zaremba, forcierte Gründung einer BVB-Gemeinde in Lippstadt, die inzwischen als „Optimisten“ rund 170 Mitglieder zählt – davon sind ein gutes Viertel auch Sozis -, wurden etliche Initiativen auf den Weg gebracht. Sie haben noch heute Bestand. Dazu gehören auch die jährlichen Turniere für Hobbyfußballer in den Hallen am Dusternweg und auf dem Bolzplatzgelände am Hogrebenweg. Übrigens: Es waren im April 1999 von der SPD einige hohe Hürden zu überwinden, um ihre Idee mit der mobilen Jugendarbeit durchzusetzen. Reichlich Skepsis hatten die Grünen, was Blicke in das Archiv der heimischen Tagespresse aus 1999 belegen.

Karl-Heinz Tiemann