Ausgabe Oktober 2019: Kommunalwahl im Septmber 2020

Sommertour

Lippstadt am Dienstag, 3. September 2019 (II):Gruppenbild vor der einstigen Wilhelmschule. Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Von der Villa Pehle zur Wilhelmschule

Vom Lippertor führte der Gang mit Wolfgang Schulte Steinberg in die Kastanienallee, wo in der 1905 erbauten vormaligen Pehle-Villa derzeit 12 Juristen der vom Anwalt und Notar im Ruhestand, Johannes Engemann, gegründeten Kanzlei ihren Dienst als Rechtsbeistände und Beurkundungshandelnde ausüben. Der Namensgeber des Büros, das bis 2001 in der Rathauspassage sein Domizil hatte, ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem Rechtsanwalt und Notar Jörg Klocke, der 1982 als Deutscher Meister im Weitsprung mit einem Satz von 8.09 Metern für Aufsehen in der deutschen Leichtathletik sorgte, die rund 50 Bummler im Schlepptau des früheren Vorsitzenden des vormaligen städtischen Denkmalausschusses zu begrüßen. Der Komplex der Advokaten mit dem breiten Spektrum vom Allgemeinen Vertragsrecht bis zum Wohnungseigentumsrecht reicht vom historischen Gebäude in der Kastanienallee bis zum Neubau in der Nordstraße und verknüpft somit einen interessanten Mix von Alt und Modern. Die Schule im Grünen Winkel – die bis im Sommer 2014 unter ihrem damaligen Namen Wilhelmschule eine Hauptschule war und in der mit Marianne Borghoff, Helmut Klockow, Elisabeth Kuppert, Wolfgang Maron, Wolfgang Sparkuhle, Karl-Heinz Sudbrock und Thomas Valentin etliche Pädagogen unterrichteten, die sich über ihre schulische Tätigkeit hinaus auch auf anderen Gebieten erhebliche Verdienste erwarben – war die dritte Station des Streifzugs. Dort empfing Barbara Dickes, Leiterin der heutigen Förderschule – die vor dem Bau der Gesamtschule an der Pappelallee als Pestalozzischule im Südwesten der Kernstadt ihren Standort hatte – die Wandergruppe. Wolfgang Schulte Steinberg, der von 1955 bis 1959 als Grundschüler in dem Gebäude viele Stunden seiner Kindheit verbrachte, stellte in seinen Erläuterungen die besondere Architekturhistorie der Bildungseinrichtung in der Nachbarschaft zur Brüderkirche heraus.

Villa Maxilla

Vom Johann-Westermann-Platz ging es weiter in den Hof der in der Poststraße gelegenen Villa Maxilla, die 1905 vom Kaufmann Wilhelm Lenze errichtet wurde und seiner Familie lange als Wohnsitz diente. Heute befindet sich in dem Gebäude, das eine Symbiose aus malerischem englischen Landhaus und streng gegliedertem Stadthaus eingeht, eine kieferorthopädische Praxis. Im Norden grenzt die Villa an den Straßenraum, nach Süden und Osten öffnet sich die Villa zu einem großzügigen Gartengrundstück, von dem sich die Teilnehmer des Rundganges einen umfassenden Eindruck verschaffen konnten. Ebenso von den städtebaulich relevanten Fassaden, die allesamt sehr hochwertig, aber auch individuell gestaltet wurden. Zum Schluss kehrte die Gruppe ins Lokal „Pub ala Pap“ an der großen Marienkirche ein, um sich über die Erlebnisse auf ihren Weg auszutauschen und dabei auf die Fortsetzung der beliebten Spaziergänge mit dem passionierten Lippstädter Heimatfreund Wolfgang Schulte Steinberg im nächsten Sommer zu schauen.

Hans Zaremba