Kommunalwahl im Blick

Politischer Aschermittwoch der SPD in Lippstadt

Der diesjährige Politische Aschermittwoch des Lippstädter SPD-Ortsvereins stand ganz im Blick auf die am Sonntag, 13. September, anstehende Kommunalwahl. Dazu hatten sich auf Einladung des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden und Autors dieses Beitrages, Hans Zaremba, der Aspirant seiner Partei für den Chefsessel im Kreishaus, Christian Klespe, und die SPD-Bewerberin für das Bürgermeisteramt in Lippstadt, Sabine Pfeffer, eingefunden. Sie umrissen in den von den Moderatorinnen des Abends, Christine Goussis und Marianne Schobert, geführten Interviews ihre Vorstellungen für die von ihnen angestrebten hauptamtlichen Funktionen im Kreis und in der Stadt.

Wohnen und Nahverkehr

Für Christian Klespe, dessen Familie bereits mehr als fünf Generationen in Möhnesee lebt, ist die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft auf der Kreisebene ein vorrangiges Anliegen. Dabei setzt er auf ein enges Zusammenwirken mit der in Lippstadt seit dem Jahr 1951 bestehenden Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft. Ebenso hält er es für geboten, kreisweit die technischen Möglichkeiten zur Verbesserung der Energieeffizienz von Verbrauchern und zur Erzeugung erneuerbarer Energie zu entwickeln und auszubauen. Zur inneren Sicherheit, die auf der Kreisebene auch eine Obliegenheit des Landrates ist, erklärte der freiberufliche Jurist mit Kanzlei in Soest: „Der Landrat muss fortlaufend den persönlichen Kontakt mit den Menschen suchen und ihre Sorgen und Ängste aufnehmen.“ Dies erfordere auch eine enge Kooperation mit dem Land, das die Polizistinnen und Polizisten stelle. Darüber hinaus nahm der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in der Gesprächsrunde bei dem derzeitigen stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Kreistagsfraktion einen breiten Raum ein, als vom Ausbau der Infrastruktur und die Verdichtung der Takte die Rede war. Der Kreis müsse, so der SPD-Landratskandidat, als einer der zwei Hauptgesellschafter der RLG als regionales Verkehrsunternehmen den entscheidenden Einfluss auf den Ausbau des ÖPNV ausüben.

 

Weniger Autos und Mehr Fahrräder

Sabine Pfeffer, Anwärterin ihrer Partei für den Vorsitz des Rates und als Chefin im Stadthaus, will ein „Seismograph der Bevölkerung sein, die Stimmung aufnehmen und den Menschen ein liebens- und lebenswertes Lippstadt bieten“. Auf die Fragen, warum sie es sich zutraue, „das Beste aus Lippstadt herauszuholen“, gab sie als Antwort: „Ich kenne die handelnden Personen in Politik und Verwaltung, auch im öffentlichen Leben, Vereinen und Institutionen.“ Die beruflich als Exportmanagerin bei einem heimischen Unternehmen tätige ehrenamtliche Kommunalpolitikerin bezeichnete es als zwingend erforderlich, „mit unseren Ressourcen nachhaltiger umzugehen, wenn unsere Enkel die Zukunft in Lippstadt und generell auf der Erde noch genießen sollen“. Als Stichpunkte nannte sie: Weniger Autos, mehr Fahrräder und den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Sie griff auch den Vorschlag auf, ein 365 Euro Ticket einzuführen, eine Jahreskarte, die zum uneingeschränkten Fahren im Stadtgebiet berechtige. Zum Thema Wohnen sprach sich die Sozialdemokratin für ein flächenschonendes und energiearmes Bauen sowie neue Formen der Reihen- und Blockhausbebauung aus. „Wir sollten als Stadt mehr Baugrundstücke in eigener Hand halten, also mehr kaufen oder in Erbpacht lassen“. Damit habe die Kommune den Zugriff und nicht die Investoren. Und die Vizebürgermeisterin betonte: „Wohnen ist ein Menschenrecht und Daseinsfürsorge, was erfordert, stärker als bisher in den sozialen Wohnungsbau zu investieren.“ Jeder Bürger habe ein Anrecht auf eine bezahlbare und angemessene Wohnung.

 

Weitere Informationen folgen

Mehr zum Verlauf des Politischen Aschermittwoch des Lippstädter SPD-Ortsverein, der in diesem Jahr zum 19. Mal im Lokal Jathe`s Kegelbahnen stattfand, wird auf dieser Homepage noch folgen. So ausführliche Berichterstattungen über die Zielsetzungen von Sabine Pfeffer im Fall ihrer Wahl zur Bürgermeisterin der Stadt Lippstadt und von Christian Klespe als möglicher Landrat im Kreis Soest.