Eine kreisweite Besonderheit

SPD traf sich zum Austausch in der Waldkita der INI

Der Waldkindergarten ist eine besondere Form von Kindertagesstätten, die ursprünglich aus Skandinavien stammt. In einer von der Natur bestimmten Umgebung erfahren und erforschen die Kinder im Alter zwischen ein und sechs Jahren unter spielerischer Betreuung ihre Umwelt. In Lippstadt gibt es mit dem Waldkindergarten der INI im Lippstädter Norden bisher lediglich ein solches Angebot, das auch kreisweit eine Besonderheit darstellt.

Austausch über die pädagogische Arbeit in den Kindertagesstätten: Von links mit Hans Zaremba, Reinhard Venjakob, Sandra Bals, Sabine Pfeffer und Andreas Knapp.
Foto: Karl-Heinz Tiemann

Stadtmarketing

Über diese bislang in Lippstadt einzigartige Einrichtung informierte sich eine Abordnung der örtlichen Sozialdemokratie mit ihrer Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer, dem Vorsitzenden des städtischen Jugend- und Sozialausschusses, Hans Zaremba, dem Chef der SPD-Ratsfraktion, Thomas Morfeld, sowie dem SPD-Ratsbewerber in Cappel, Karl-Heinz Tiemann. Dazu wurden die Sozis von der Kita-Chefin Sandra Bals und den Geschäftsführern des Trägers, Andreas Knapp und Reinhard Venjakob, empfangen. Das Konzept der Kita auf dem Areal des früheren Lippstädter Tiergartens erfreue sich einer großen Nachfrage, stellte die Leiterin des im August 2013 eröffneten und jetzt um eine Gruppe erweiterten Natur- und Waldkindergartens im Gespräch mit ihren Gästen heraus. So würden auch Sprösslinge von Eltern aus Gütersloh, Mellrich und Wadersloh die auf bis zu 55 Jungen und Mädchen ausgerichtete Kita besuchen. Die Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer charakterisierte das Angebot der INI-Kita über die Grenzen der eigenen Kommune hinaus als „einen wichtigen Beitrag für das Stadtmarketing“. Neben dem besonderem Profil der Lippstädter Waldkita wurden beim Dialog zwischen den INI-Vertretern und SPD-Repräsentanten zudem über die richtigen Ansätze von Betreuungszeiten und Pädagogik in den Kindertagesstätten diskutiert. Gleichfalls war die angemessene Vergütung der Arbeit von angehenden Erziehern und Berufspraktikanten, die lange nicht honoriert wurde, ein Thema. Erst durch den zum 1. März 2019 in Kraft getretenen eigenen Tarifvertrag für die Vergütung von Praktikanten ist es zu einer passenden Regelung für den öffentlichen Dienst gekommen, der sich auch die INI als freier Träger angeschlossen hat. Diese Maßnahme der Tarifpartner bezeichnete Sabine Pfeffer „als überfälligen Schritt“ und fügte hinzu: „Wer was leistet, hat auch Anspruch auf eine gerechte Bezahlung.“

Bedarfsplanung

Über Personalmangel an Erzieherinnen und Erziehern könne sich die INI, die zum Kindergartenjahr 2021/22 in der Görresstraße mit der aus drei Gruppen bestehenden Einrichtung ihre zweite Kita in Lippstadt eröffnen will, nicht beklagen, berichtete Andreas Knapp. Ob mit der künftigen INI-Kita in der Nähe der Josephskirche und einer Tagesstätte im Zuge des Baugebiets „Auf dem Rode“ schon die Nachfrage in Lippstadt weitgehend befriedigt sei, werde die künftige Bedarfsplanung zeigen. „Dazu wird die Politik in der nächsten Ratsperiode Antworten zu finden haben“, meinte der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Hans Zaremba. Die häufig geforderte Ausweitung der Betreuungszeiten, insbesondere in den Abendstunden und auf das Wochenende, wurde ebenfalls eingehend erörtert. Öffnungszeiten dürften nicht nur auf rein wirtschaftliche Blickwinkel abgestellt sein, sondern seien auch psychologisch zu betrachten, merkte die Kita-Leiterin Sandra Bals an. Eine Auffassung, die Sabine Pfeffer vor dem Hintergrund des Kindeswohls teilte.

Hans Zaremba