Vor den Entscheidungen am 13. September

Lippstadt am Dienstag, 18. August 2020 (II): Momentaufnahme vom Dialog bei der KIA von links mit der SPD-Bürgermeisterkandidatin Sabine Pfeffer, Heinz Bolte (KIA), Hans Zaremba, Vorsitzender des städtischen Jugendhilfe- und Sozialausschusses, Wiktor Redekop und Katja Gorski (KIA).
Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Bestandsaufnahme

Derzeit verfüge die KIA über vier feste Ganztagskräfte, die je zur Hälfte vom Jobcenter und aus eigenen Mitteln finanziert würden. Ihren Haushalt speise die KIA vorwiegend aus den ihr überlassenen Spenden, die sich zwischen 50 bis 60 Prozent bewegen würden. Lediglich ein Fünftel des auf 130.000 Euro bezifferten Jahresetats seien feste Zuschüsse. Weitere Einnahmen könnten über bescheidene Verkäufe erzielt werden. Die jährliche Unterstützung aus der Stadtkasse betrage gerade mal 1.500 Euro. „Mehr oder weniger eine symbolische Summe, die dem vorbildlichen Engagement der KIA nicht hinreichend gerecht wird“, gestand die SPD-Bürgermeisteraspirantin ein und fügte hinzu: „Eine Anhebung der städtischen Förderung halte ich für die unerlässliche Arbeit der KIA durchaus für angemessen.“ Gegenwärtig strebe die KIA eine Aufnahme in den DPWV (Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband) an, was für die Einrichtung in der Cappelstraße angesichts der zunehmenden Verwaltungsaufgaben geboten sei. „Ein Schritt, den wir aus der Politik nur begrüßen können“, meinte der SPD-Ratsherr Hans Zaremba zum Vorhaben der KIA mit Blick auf die professionelle Arbeit der Paritäten. Für Sabine Pfeffer erfülle die KIA über ihr soziales Wirkungsfeld hinaus auch einen Teil zur Fortentwicklung der Innenstadt. „Wir müssen die Leerstände überwinden“, forderte die SPD-Anwärterin auf den Chefsessel im Stadthaus. Orte der Begegnung – wie die KIA-Kaffeestube – könnten neben der Schaffung von weiterem Wohnraum in der City gleichfalls zusätzliche Impulse für eine erneuerte Entfaltung des Stadtzentrums bewirken.

Erinnerung

Der Verein „Keiner ist allein“ wurde im Jahr 1993 von Elfrun Blanke gegründet und fast zwei Jahrzehnte bis zu ihrem Tod von ihr geleitet. „Sie war Kopf, Herz und Hand des Vereins“, wird die Initiatorin auf der Homepage der KIA charakterisiert. Zweifellos hat sie die KIA zu einer Institution in Lippstadt für schnelle, unbürokratische Hilfe für jeden Menschen, der in irgendeiner Hinsicht bedürftig war, entwickelt. Die Kaffeestube des Vereins hatte zunächst ihren zentralen Ort in der Fleischhauerstraße und danach bis 2015 in der Unionstraße. An ihrem jetzigen Standort unterhält die KIA auch eine Kleiderkammer.

Karl-Heinz Tiemann / Hans Zaremba