Ein unzulängliches Wahlergebnis

Freie und offene Gesellschaft bewahren

Populisten wurde auf dem Rathausplatz die Rote Karte gezeigt

 „Rassismus, Intoleranz und Fremdfeindlichkeit haben hier keinen Platz“, stellte die Pfarrerin im Ruhestand, Margot Bell, am vergangenen Wochenende in ihrer Begrüßung der vom Lippstädter Netzwerk für Frieden und Solidarität auf dem Rathausplatz organisierten Veranstaltung „Rote Karte gegen Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Rassismus“ heraus. Unterstützt wurde diese Aktion der heimischen Bürgerinitiative durch die nachdrücklichen Worte von Christof Sommer mit seinem vernehmlichen Aufruf „unsere freie und offene Gesellschaft zu bewahren“.

Lippstadt am Samstag, 5. September 2020 (I): Das Transparent auf der Rathaustreppe unterstrich ihr Engagement. Mit ebenso deutlichen Worten sprachen sich bei der Kundgebung des Lippstädter Netzwerkes für Frieden und Solidarität Margot Bell, Christof Sommer und Michael Tack gegen ein Klima von Hass und Gewalt – gegen Rassismus und Rechtsextremismus aus. Zugleich traten sie in ihren Reden für eine tolerante und offene Gesellschaft, freie Presse und unabhängige Gerichte ein. Ihre Botschaft war eindeutig: Es ist fünf vor zwölf. Daher dürfe es bei der Kommunalwahl am Sonntag, 13. September, nur Stimmen für eine demokratische Partei geben.

Werte in Gefahr

Die im Lippstädter Süden lebende Theologin hob das Engagement des 2001 gegründeten Netzwerkes und vieler Gleichgesinnter hervor, „Lippstadt als eine tolerante, weltoffene Stadt zu erhalten, in der Menschen vieler Kulturen und Religionen sich willkommen wissen und gut zusammen leben“. Michael Tack, gleichfalls vom Netzwerk, fügte hinzu: „Wir sehen durch die aktuelle Entwicklung diese Werte, die unsere Demokratie ausmachen, in Gefahr.“ Für das politische Klima, in dem die Saat des Hasses aufgehe und auch in Gewalt umschlage, zeichne vor allem die AfD verantwortlich.

Grenze verschoben

Der Redner unterstrich: „Die Grenze des Sagbaren wird unerträglich in Richtung Hassbotschaften verschoben.“ Damit einher gehen die Ausgrenzung von Schutzbedürftigen und die Anfeindungen von Menschen, die nicht in das eigene Weltbild passten. Parteien wie die AfD rüttelten an dem Grundsatz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ Die Rechtspopulisten verbreiteten eine antieuropäische, gegen Minderheiten gerichtete und eine die Fakten des Klimawandels leugnende Politik.