Einer von uns

Gewerkschaftler und Sozialdemokrat

Hans Zaremba über Heinfried Heitmann

Mit 28 Jahren war er im November 1969 eines der jüngsten Ratsmitglieder und mit 54 Jahren gelang ihm im September 1995 ein politisches Comeback als Stadtvertreter. Von Heinfried Heitmann, der vor 80 Jahren als Heinz Friedrich Heitmann in Lippstadt geboren wurde, ist die Rede.

Anerkennung zum Goldjubiläum in der SPD: Inzwischen gehört der vor acht Jahrzehnten in Lippstadt geborene Heinfried Heitmann (zweiter von links) bereits 58 Jahre der Sozialdemokratie an. Mit im Bild der heutige Chef der SPD-Kreistagsfraktion, Christian Klespe, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hans Zaremba und die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz.

Urgestein

Die wesentlichen Stationen seines Lebenslaufes sind allesamt eng mit seiner Heimatstadt verbunden. In ihr als Kind aufgewachsen und zur Schule gegangen, hat er als Jugendlicher in der Stadtmitte eine kaufmännische Lehre zum Großhandelskaufmann absolviert und nach seiner Ausbildung in seinem erlernten Beruf in Lippstadt bis ins Rentenalter gearbeitet. Neben dem politischen und gewerkschaftlichen Engagement war für den langjährigen Fußball-Schiedsrichter, bekennenden Teutonen und Anhänger der Lauterer aus der Pfalz seit der Jugend sein überwiegendes Interesse auf den heimischen Sport ausgerichtet. Noch vor seinem Einzug in die Stadtvertretung hatte sich Heinfried Heitmann schon als Vorsitzender der Jungsozialisten etliche Verdienste für das Gemeinwesen erworben und für weitere Aufgaben empfohlen. Es war der ebenfalls stark dem Sport verbundene Bürgermeister Jakob Koenen, der schließlich den jungen Mann aus dem Süden für die Kommunalpolitik gewann. Mit seiner ersten Wahl in den Rat wurde für ihn sofort der Sport- und Freizeitausschuss sein Schwerpunkt, was er bis zu seinem endgültigen Abschied aus der Ratsversammlung im Herbst 1999 auch bleiben sollte. Als er 1989 nach 20jähriger Ratstätigkeit „eine Ruhepause“ einlegen wollte, war es seine Partei, die sich umgehend seine Erfahrungen sicherte. Für einige Jahre war er im Lippstädter SPD-Ortsverein für die politische Bildungsarbeit verantwortlich, bis ihn Mitte der 1990er nochmals der Ruf in den Stadtrat ereilte. In seiner letzten Periode als Stadtverordneter beschäftigte ihn, der noch heute im Elternhaus in der Ebertstraße lebt, neben dem Sport vorwiegend der Umbau der benachbarten ehemaligen britischen Kaserne zum Wohnpark Süd.

Auszeichnungen

Der Sozialdemokratie gehört Heinfried Heitmann unterdessen 58 Jahre an. Im Rathaus erlebte er fünf Bürgermeister – mit Jakob Koenen und Klaus Helfmeier auch zwei Sozialdemokraten – und in der SPD-Fraktion mit den bereits verstorbenen Parteifreunden Werner Roß, Wolfgang Sparkuhle, Werner Franke und Klaus Helfmeier sowie den späteren Vormännern Dr. Franz Walter Henrich und Karl-Heinz Brülle sechs Vorsitzende. Zum 60. Geburtstag in 2001 wurde der Vater eines Sohnes und Opa einer Enkeltochter für seinen Einsatz für das Gemeinwesen und in der Sozialdemokratie vom Lippstädter SPD-Ortsverein mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. Über seine Leidenschaft für die Politik und den Sport hinaus ist für ihn die Gewerkschaftsarbeit ein ebenso bedeutendes Betätigungsfeld. Bis vor elf Jahren stand er als Vorsitzender den Senioren der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Lippstadt und Umgebung vor, denen er sich auch heute noch als ein wichtiger Aktivposten verbunden fühlt. Für seine nachhaltige Arbeit als Gewerkschaftler wurde er vor neun Jahren durch den DGB mit der Alfred-Gundlach-Medaille gewürdigt.