Rote Lippe Rose intern – Nummer 8 aus 2021

Gasthof Friesch in der Cappelstraße 10: Dort war zu den Anfängen der Lippstädter SPD ihr Treffpunkt. August Friesch stammte aus Esslingen im damaligen Königreich Württemberg, geboren am 29. September 1872 und verstorben am 6. Februar 1923. Er war während der November-Revolution in 1918 der Vorsitzende des Volks- und Soldatenrates in Lippstadt. Im Jahr 1919 folgte seine Wahl in die Stadtverordnetenversammlung und die Berufung zum stellvertretenden Vorsitzenden dieser Vertretung. Als erster Sozialdemokrat zog er als Ratsherr in den Magistrat ein.
Archiv-Foto: Sammlung Wolfgang Schulte Steinberg

Gründungsdatum

Über viele Jahre waren die Sozialdemokraten in Lippstadt davon ausgegangen, dass die Gründung einer ersten organisatorischen SPD-Parteigliederung im Jahr 1921 erfolgt sei. Vermutlich muss es nach den intensiven Forschungen von Wolfgang Maron schon zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt eine SPD-Organisation in Lippstadt gegeben haben. In den Ausführungen des Autors nach einem Polizeibericht aus dem Jahr 1904 ist „von einem regelrechten sozialdemokratischen Agitationskomitee“ die Rede. Dazu werden als Namen die des Metallarbeiters Max Kassela und der Metalldrucker August Friesch, Peter Lindner und Josef Becker sowie die Zigarrenmacher Heinrich Kraus, Peter Emmert, Wilhelm Knappkötter, Ludwig Koch und Frank Riese erwähnt.

1933 bis 1945

Leider gibt es nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Januar 1933 keine nennenswerten Unterlagen über die auch in Lippstadt von Schergen der braunen Diktatur  verfolgten Sozialdemokraten. Den Überlieferungen nach soll sie Paul Schoppe, geboren am 20. Februar 1882 im Kreis Teltow in Brandenburg und verstorben am 18. Mai 1974 in Lippstadt, vor dem Zugriff der Geheimen Staatspolizei vernichtet haben. So bleibt in der Darstellung der Geschichte der Lippstädter SPD eine Lücke, die kaum noch mit Dokumenten zu belegen ist. Erst ab der Zeit nach der bedingungslosen Kapitulation des Hitler-Regimes im Mai 1945 und dem folgenden Wiederaufbau von demokratischen Strukturen in Lippstadt gibt es wieder Nachweise über die Aktivitäten der Sozialdemokraten an der Lippe.

Karl-Heinz Tiemann  / Hans Zaremba

Angebot für SPD-Mitglieder

Wer sich ein Exemplar des Buches Anfänge und Entwicklung der SPD bis 1933 von Wolfgang Maron, der seine Arbeit unentgeltlich vornimmt, sichern möchte, kann dies für den Betrag von Zehn Euro tun. Mit Blick auf die Planungssicherheit für den Druck des Werkes des Lippstädter Historikers, der kein Mitglied der SPD ist, bittet der SPD-Ortsverein Lippstadt um Vorkasse durch eine Überweisung auf das Konto des SPD-Ortsvereins Lippstadt bei der Sparkasse Lippstadt mit der IBAN-Kennziffer DE60 4165 0001 0003 3039 48 und dem Vermerk SPD-Historie von Wolfgang Maron bis zum 30. September 2021.