Rote Lippe Rose intern – Nummer 9 aus 2021

Für gleiche Arbeit gleicher Lohn

Engagement von Elisabeth Langner im August 1971

Wenn in der Sozialdemokratie über Elisabeth Langner (1925-1983) die Rede war und auch in der Gegenwart noch ist, wird dies in der Regel mit ihrer Arbeit im Lippstädter Stadtrat und speziell mit ihrem Engagement für die ASF (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen) in Lippstadt sowie auf Kreisebene in Verbindung gebracht. Ebenso war Elisabeth Langner eine leidenschaftliche Gewerkschaftlerin und nahm in der und für die IGM (Industriegewerkschaft Metall) verschiedene Ämter wahr.

Chancengleichheit

Bei der Recherche für das Projekt 2021 (Geschichte der Lippstädter SPD) fiel auch ein Blick auf den am Samstag, 28. August 1971, in der Zeitung „Der Patriot“ veröffentliche Artikel „Die Frauen wollen bei gleicher Arbeit den gleichen Lohn“. Mit ihm wird über eine Arbeitstagung der Arbeitnehmerinnen in der IGM, Verwaltungsstelle Lippstadt berichtet, die unter der Leitung von Elisabeth Langner als Vorsitzende des Frauenausschusses in Altenrüthen stattgefunden hatte. Danach informierte sie bei dieser IGM-Zusammenkunft über die im Sommer 1971 ausgerichtete siebte Bundesfrauenkonferenz des DGB (Deutscher Gewerkschaftbund) mit dem Leitwort „Frauen bestimmen die Zukunft mit“, an der die Lippstädterin als ordentliche Delegierte teilgenommen hatte. Elisabeth Langner erinnerte an die Worte des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt in der nordhessischen Großstadt, wonach der Staat durch Bildung und Ausbildung mehr für die Chancengleichheit tun müsse. Eine moderne Industriegesellschaft sei für den Kanzler ohne berufstätige Frauen undenkbar.  

Lippstadt am Samstag, 10. Juli 1976: Elisabeth Langner (rechts) begrüßt im Bundestagswahlkampf den SPD-Parteivorsitzenden Willy Brandt. Der von 1969 bis 1974 als Bundeskanzler amtierende SPD-Chef war auch für die Lippstädterin eine der imposantesten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. Mit im Bild der damalige AWO-Kreisgeschäftsführer Klaus Helfmeier (rechts) und der seinerzeitige SPD-Ortsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Brülle (links).