Härteausgleich
Viele Menschen hätten daraus jedoch nicht die notwendigen Folgen gezogen. Die Frauen insgesamt seien nur schwach in der Führung von Staat und Wirtschaft sowie an der Spitze von Verwaltung und Organisationen vertreten. Überdies blickte Elisabeth Langner in Altenrüthen auch auf das Kasseler Referat der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Maria Weber zum Thema „Gleiche Pflichten – gleiche Rechte“. Die Lippstädterin bekräftigte den Appell der DGB-Spitzenfunktionärin für „Gleicher Lohn bei gleichwertiger Arbeit“. Ebenso schaute die örtliche Gewerkschaftsvertreterin auf die Versorgung der Frauen im Alter. Dazu gehörte vor dem Hintergrund der jahrelangen Unterbezahlung der berufstätigen Frauen auch der Anspruch auf einen Härteausgleich bei den Renten. Dabei wird Elisabeth Langner nach der „Patriot“-Veröffentlichung aus dem August 1971 mit den Worten „Wir haben unsere Forderung auch nicht vergessen, dass die Rentenhöhe schließlich ausreichen muss, um unsere Vorstellungen von einem Alter ohne Not zu befriedigen. Wer innere Reformen will, muss deshalb heute neben vielen anderen auch im Sozialrecht aus der veränderten Stellung der Frau in der Gesellschaft Konsequenzen ziehen“ zitiert. Es war schon bemerkenswert, mit welcher Kraft sich die im September 1983 im Alter von knapp 58 Jahren viel zu früh verstorbene Frau aus dem Lippstädter Norden den politischen Herausforderungen in 1971 gestellt hat.
Arbeitsgruppen
Darüber hinaus schildert die örtliche Zeitung vor fünf Jahrzehnten den weiteren Verlauf der IGM-Tagung, wo in vier Arbeitsgruppen die Ergebnisse der Kasseler Konferenz ausgewertet wurden. Immerhin galt es, 122 ordentliche Anträge und 28 Initiativanträge zu betrachten, wie Elisabeth Langner beim Arbeitnehmerinnen-Treffen im Lokal „Waldesruh“ referierte. Der gesamte Artikel über die von der Lippstädter Gewerkschaftlerin und Sozialdemokratin geleitete Tagung ist im „Patriot“-Archiv unter Samstag, 28. August 1971, zu finden.
Hans Zaremba