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Fahrräder und Senioren

Hans Zaremba über Karl-Heinz Tiemann zum 70. Geburtstag

Wenn von Karl-Heinz Tiemann bei den Lippstädter Sozialdemokraten die Rede ist, wird dies vorwiegend mit der Initiativgruppe „Vorfahrt fürs Fahrrad“ und der Arbeitsgemeinschaft 60plus verbunden. Aber es sind etliche weitere Aufgaben, die der am heutigen Dienstag, 19. Oktober, 70 Jahre alt werdende gelernte Maurer und spätere Hochbauingenieur mit großer Hingabe für das Gemeinwesen wahrnimmt. 

Die digitale Infrastruktur muss konsequent ausgebaut werden: Dies erwartet Karl-Heinz Tiemann (links im zwei Tage vor der Bundestagswahl in Münster entstandenen Bild mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz) von einer möglichen Ampelkoalition in Berlin.
Foto: Büro Olaf Scholz

Vom Maurer zum Ingenieur

Der Sozialdemokrat und das Mitglied der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di erblickte 1951 in Lippstadt das Licht der Welt. Aufgewachsen in unmittelbarer Nähe der katholischen Josephkirche in der südlichen Kernstadt besuchte er von 1958 bis 1966 die evangelische Wilhelmschule. Nach der Lehre mit Speiskelle, Maurerhammer, Wasserwaage und anderen Arbeitsgeräten des Maurerhandwerks bot sich für ihn nach zwei Gesellenjahren am Bau die Möglichkeit über den zweiten Bildungsweg des Architekturstudiums an der Fachhochschule in Höxter. Von den Ingenieurtätigkeiten in der Bauwirtschaft führte sein Weg zur Deutschen Post, wo Karl-Heinz Tiemann bei der damaligen Sparte für das Fernmeldewesen im Jahr 1981 die Ernennungsurkunde als Beamter im gehobenen Dienst überreicht wurde. Nach der Privatisierung der Post in 1996 arbeitete das Mitglied des Berufsverbands der Ingenieure für Kommunikation bis zu seiner Pensionierung in 2016 für die Deutsche Telekom AG und deren Tochterunternehmen. Während dieser Phase seines 50jährigen Berufslebens wirkte er zugleich für ein Jahrzehnt als Betriebsrat.

Fotoarchiv und Fußball

Mit dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand übernahm der Witwer und Vater von drei erwachsenen Kindern eine Fülle von Verpflichtungen für seine Partei, der Sozialdemokratie. So ist er seit gut zwei Jahren stellvertretender Vorsitzender des mitgliederstärksten SPD-Ortsvereins in Lippstadt, dessen Einzugsbereich sowohl die Kernstadt als auch den Ortsteil Cappel umfasst. Zu dieser Obliegenheit gehörte vor der letzten Kommunalwahl verstärkt die Federführung bei der Auflistung von Anregungen und Vorschlägen der programmatischen SPD-Aussagen für die Ratsperiode von 2020 bis 2025. Daraus resultiert auch seine Funktion als Sprecher der Arbeitsgruppe „Vorfahrt fürs Fahrrad“, die sich in Kooperation mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) und den maßgeblichen Stellen im Stadthaus kontinuierlich mit der Verbesserung des Radwegenetzes im Stadtgebiet befasst. Zudem begleitet der aktive Pensionär die meisten Veranstaltungen und Termine der Lippstädter SPD mit der Kamera und hat sich in dieser Eigenschaft zahlreiche Verdienste beim Aufbau eines breiten Fotoarchivs erworben. Überdies ist er auch der Leiter der Lippstädter SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus, ein Zusammenschluss von Pensionisten und Rentnern in der Sozialdemokratie. Neben Initiativen zu kulturellen Themen sowie Fragen der Gesundheits- und Sportpolitik bringen sich die 60Pluser traditionell auch bei den von der Stadt Lippstadt ausgerichteten „Märkten der Möglichkeiten“ ein. Im Vordergrund der politischen Interessen von Karl-Heinz Tiemann stehen der Städtebau, Fragen der Mobilität, der Klima- und Umweltschutz sowie die Digitalisierung. Neben der Politik gilt seine Leidenschaft ebenso dem Fußball, wo er seit seiner Kindheit bekennender Anhänger des Hamburger SV ist. So überraschte es nicht, dass sein Wohnhaus im Lippstädter Norden in der Saison 2017/18 zeitweilig zum Studio für das Projekt von Euro-Sport, Fußball vom Sofa, wurde, bei der an der Lippe eine Gruppe von Sozialdemokraten vor der Kamera ihre Begeisterung für den Sport mit dem runden Leder auslebte.