Krieg in der Ukraine überlagert viele Aktivitäten

Notizen über den SPD-Landtagswahlkampf von Hans Zaremba

Angesichts der fortwährend in den Medien veröffentlichten Beiträge und Bilder über die brutale russische Aggression in der Ukraine überrascht es nicht, dass der Krieg in dem osteuropäischen Staat die Kampagne der Parteien für die Landtagswahl am Sonntag, 15. Mai, überlagert. Wo sonst die typischen Themen der Landespolitik – wie die Ausstattung und Organisation der Bildung – im Mittelpunkt standen, hatten sich diesmal die Wahlkämpfer – so auch der heimische SPD-Kandidat Jens Behrens – mit Fragen zum Für und Wider von Waffenlieferungen in die Ukraine und zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland zu befassen.

Erinnerung über die Sozialdemokratie in Lippstadt: Sie überreichte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Tiemann (rechts) der SPD-Bundeschefin Saskia Esken, die zur Unterstützung des SPD-Landtagskandidaten Jens Behrens an die Lippe gekommen war.

Saskia Esken

Über die üblichen Informationsstände in der Fußgängerzone und an anderen Punkten im Stadtgebiet hinaus sind es vornehmlich Hausbesuche, die das Engagement des Overhagener Ratsherrn im aktuellen Wahlkampf bestimmen. Mit Saskia Esken, die als Co-Vorsitzende gemeinsam mit Lars Klingbeil als Doppelspitze die SPD-Bundespartei repräsentiert, konnte jetzt Jens Behrens in der Endphase des Landtagswahlkampfes nach dem vorherigen Besuch des SPD-Anwärters für das Amt des Ministerpräsidenten, Thomas Kutschaty, erneut sozialdemokratische Prominenz in Lippstadt begrüßen. Für die aus Calw in Baden-Württemberg stammende Bundestagsabgeordnete hatten die örtlichen SPD-Protagonisten als Treffpunkt das vom Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF) betriebene Bewohnerzentrum „Am Rüsing“ ausgewählt. Mit dabei war auch die Geschäftsführerin des SkF in Lippstadt, Ute Stockhausen. Sie schilderte die Arbeit des von ihr vertretenen Verbandes und ihre Erwartungen an die Politik. Überdies nutzte die SPD-Vorsitzende Esken ihre Visite, bei der nicht die üblichen Reden angesagt waren, gemeinsam mit ihrem Lippstädter Gastgeber für Gespräche mit den Anwohnerinnen und Anwohnern im Quartier des Lippstädter Nordwestens.

Thomas Kutschaty

Ähnlich strukturiert war wenige Wochen zuvor auch die Anwesenheit des SPD-Landesvorsitzenden Thomas Kutschaty, als der aus Essen stammende Mann mit Jens Behrens im Haustürwahlkampf im Süden der Kernstadt verstärkt um Wählerstimmen warb. Die Treffen mit Saskia Esken und Thomas Kutschaty waren für den Vorsitzenden des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Karl-Heinz Tiemann, jeweils Anlass, die Gäste aus Berlin und Düsseldorf über die Historie der Sozialdemokraten an der Lippe zu informieren. Momentan würden mit viel Akribie eine Vielzahl von Daten, Fotos und Fakten zusammengetragen, um die über 100-jährige SPD-Geschichte in Lippstadt aufzuarbeiten. Ein erster Band mit dem Titel „Wir wollen doch nur eine gerechte Sache“ über die Spurensuche von den Anfängen der sozialdemokratischen Bewegung im 19. Jahrhundert bis zu ihrem erzwungenen Ende im Jahr 1933 aus der Feder des Lippstädter Historikers Dr. Wolfgang Maron ist bereits erstellt und hat unterdessen auch den Weg in die Büros von Saskia Esken und Thomas Kutschaty gefunden.