Ende einer Dienstzeit in Lippstadt

Helga Rolf wechselt in den Ruhestand

Als im Januar 1995 der Stadtrat nach einer Debatte von 15 Jahren und etlichen SPD-Anträgen beschloss, zum 1. Januar 1996 in Lippstadt ein Jugendamt einzurichten, galt es für diese Institution qualifiziertes Personal zu finden. Eine der Personen, die von Beginn des Stadtjugendamts bis in die Gegenwart mit von Partie war, ist die aktuelle Jugendamtsleiterin Helga Rolf.

Blumen zum Abschluss im Jugendhilfe- und Sozialausschuss: Diese erhielt die scheidende Jugendamtsleiterin Helga Rolf vom Ausschussvorsitzenden Hans Zaremba. Foto: Karl-Heinz Tiemann

Abschied

Im Herbst geht die frühere Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Beckum in die Freistellungsphase der Altersteilzeit, eine Art von vorgezogenem Ruhestand. Am Mittwochabend war Helga Rolf, die am 1. September 1995 als Abteilungsleiterin „Soziale Dienste“ ihre Tätigkeit in Lippstadt aufgenommen hat, zum letzten Mal in einer Sitzung des städtischen Jugendhilfe- und Sozialausschusses zugegen. Das nahm der Vorsitzende Hans Zaremba (SPD) zum Anlass, der scheidenden Amtsleiterin für ihr langjähriges Engagement für die Stadt Lippstadt zu danken. Von 1996 bis 2011 war die Beckumerin zunächst stellvertretende Amtsleiterin und stieg danach infolge der Neustrukturierung des Fachbereichs Jugend und Soziales in die jetzige Verwaltungseinheit für Familie, Schule und Soziales zur Chefin des Jugendamtes auf. Zudem stellte der Sozialdemokrat einige Projekte heraus, die eng mit dem Namen von Helga Rolf verbunden sind. Dazu gehören unter anderem die Etablierung des Marktes der Möglichkeiten, der im Oktober diesen Jahres bereits zum zehnten Mal durchgeführt werden soll, sowie der Aufbau von frühen Hilfsangeboten für Familien, lange bevor der Gesetzgeber sie zur Pflichtaufgabe der Jugendämter erhoben hat.

Erfolgsgeschichte

Ebenso die Einrichtung der Schulsozialarbeit an den Förderschulen und die Organisation der Unterbringung und Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen, insbesondere im Rahmen des Zustroms von Geflüchteten in 2015 und 2016. Überdies sei es auch Helga Rolf gewesen, „die maßgeblich an der Entwicklung von sogenannten Poolmodellen für Kinder und Jugendliche mit besonders herausfordernden Verhalten und bei Umsetzung einer Vielzahl von Reformen und Änderungen im Bereich des Kinder- und Jugendhilferechts beteiligt war“. Hans Zaremba, der während der gesamten Dienstzeit von Helga Rolf in Lippstadt mit ihr im Jugendhilfeausschuss zusammengearbeitet hat, betonte darüber hinaus ihren Einsatz für die „fortwährende Erfolgsgeschichte“ des Jugendamtes an der Lippe. Mit den besten Wünschen für den jetzt anstehenden neuen Lebensabschnitt überreichte der Vorsitzende des Jugendhilfe- und Sozialausschusses der inzwischen 63-jährigen Sozialpädagogin einen Blumenstrauß. Unterdessen konnte mit der Lippstädterin Jutta Heinert eine Nachfolgerin für die Jugendamtsleitung gewonnen werden, die am 1. September ihre Tätigkeit aufnehmen und somit noch einige Wochen von Helga Rolf begleitet wird. „Damit ist“, so Hans Zaremba, „ein reibungsloser Übergang gewährleistet.“