1975 bis 2010

1979

Vorstand der Kernstadt-Sozialdemokraten im November 1979.Von links nach rechts mit Franz-Josef Martin (+), Heinz-Hermann Peters, Elmar Arnemann, Josef Künemund (+), Horst Heckemüller (+), Karl-Heinz Brülle, Anita Brülle und Wolfgang Schulte Steinberg.

Horst Heckemüller für Karl-Heinz Brülle

Kunstschaffender folgt Sonderschullehrer an der Spitze des Lippstädter SPD-Ortsvereins

Als der Sonderschullehrer Karl-Heinz Brülle im Herbst 1979 nach der Kommunalwahl und sechsjährigem Engagement als Ortsvereinschef seinen Rückzug von der Spitze der Kernstadt-Sozialdemokraten ankündigte, bewarb sich für seine Nachfolge der Professor für Design in Dortmund, Horst Heckemüller. Auch der Kulturschaffende war ein SPD-Urgestein, obwohl sein Lebenslauf dazu nicht unbedingt Hinweise beinhaltet.

Brecht und Winkelmann

Das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete in seiner Ausgabe vom 16. November 1960: „Horst Heckemüller, 35, Maler und Präsident des Dortmunder Künstlerbundes, offenbarte beim Gründungskongress der ‚Vereinigung Unabhängiger Sozialisten‘ ideologische Rückstände aus seiner Tätigkeit als Bühnenbildner im Ostberliner Brecht-Ensemble: Er entwarf als Bühnendekoration ein Parteiabzeichen, das einen die Bundesrepublik symbolisierenden goldenen Ring zeigt, in den ein roter Keil hineinstößt‚. Auch später, als der Kunstprofessor Horst Heckemüller seit 1977 in Lippstadt lebte, waren mit ihm wieder überregionale Schlagzeilen verbunden. In dem Streifen „Jede Menge Kohle“ von Adolf Winkelmann aus 1981 war auch er in einer Rolle zu sehen, in der er einen Industriemanager mimte. Mit dem populären Regisseur hat er auch Konzepte für Filmprojekte entwickelt.

Dortmund und Lippstadt

Beruflich war Horst Heckemüller lange in seiner Geburtsstadt Dortmund als Hochschullehrer tätig, wo er viele zukunftsweisende Konzepte voranbrachte. Auch in Lippstadt war die Kultur das zentrale Feld seines Wirkens. Er war im Musikverein, in Programmbeiräten und setzte sich für die Bildung eines Fördervereins der Stadtbücherei ein. Schon vor dreißig Jahren waren seine Forderungen nach einer besseren Unterbringung der städtischen Bibliothek zu vernehmen, die unterdessen im Jahr 2009 in der ehemaligen Marienschule ihren angemessenen Platz gefunden hat. Horst Heckemüller war knapp fünf Jahre der Vorsitzende der Kernstadt-Sozialdemokraten und übergab diese Funktion im Frühjahr 1984 an Wolfgang Schulte Steinberg. Zudem gehörte er etliche Jahre dem Lippstädter Kulturausschuss an und erwarb sich auch durch diese Tätigkeit vielfältige Verdienste. Mit dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand wurde Frankreich sein Lebensmittelpunkt, wo er im Frühjahr 2006 im Alter von 80 Jahren verstarb.