1992
Hochkarätige Runde beim Bau-Forum
Franz Müntefering war bei der SPD-Veranstaltung mit von der Partie
„Wenn eine spürbare Entlastung des Wohnungsmarktes in den nächsten Jahren eintreten soll, dann müssen jährlich auf 100.000 Einwohner mindestens 600 Wohnungen gebaut werden. Auf Lippstadt bezogen bedeutet das einen jährlichen Wohnungszuwachs von 400 neuen Einheiten.“ Diese Rechnung des parlamentarischen Geschäftsführers der SPD-Bundestagsfraktion, Franz Müntefering, war am Freitag, 9. Oktober 1992, in der örtlichen Tageszeitung „Der Patriot“ zu finden.
Blick auf den Triftweg
Damit blickte die heimische Publikation vom Wasserturm auf ein wohnungsbaupolitisches Forum der Sozialdemokraten im Hotel-Restaurant Ortwein zurück. Über den späteren Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland (2005 bis 2007) und Bundesvorsitzenden der SPD (1994 bis 1995 und 1998 bis 1999), Franz Müntefering, hinaus waren auch das Mitglied des Aufsichtsrates der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt (GWL), Gerd Bunsmann (der das zum Beginn der 1990er Jahre in der Entwicklung stehende Wohnungsgebiet „Triftweg“ als beispielhafte Maßnahme in Lippstadt herausstellte), und der damalige Chef der Lippstädter FDP-Stadtratsfraktion, Dr. Gerhard Wolf (für den die Fehlbelegungsabgabe durch die Bürokratie aufgefressen werde), zugegen. Der im Herbst 1992 amtierende Vorsitzende des Planungs- und Verkehrsausschusses der Stadt Lippstadt, Dr. Franz Walter Henrich (SPD), sprach sich bei dem abendlichen SPD-Treffen dafür aus, nicht nur Eigenheimförderung zu betreiben, sondern auch mehr Mietwohnungen zu errichten.
Sozialer Wohnungsbau
Am Nachmittag war der Sozialdemokrat aus dem sauerländischen Sundern, der im Sommer 1992 von dem Dortmunder SPD-Urgestein, Hermann Heinemann, den Bezirksvorsitz seiner Partei übernommen hatte, zu Gast im Stadtpalais. Dort wurde er von den Christdemokraten, Bürgermeister Franz Klocke und Stadtdirektor Klaus Karl Kaster, in Begleitung von Hans-Joachim Kayser, Horst Schneider, Bernhard Scholl und Hans Zaremba aus der SPD empfangen. „Für die frei werdenden Kasernen-Grundstücke und die früheren Soldaten-Wohnungen müssen wir Sonderlösungen erarbeiten, um den Kommunen günstige Übernahme-Konditionen bieten zu können„, hatte Franz Müntefering nach einem weiteren Artikel der Zeitung „Der Patriot“ herausgestellt, dass nach dem Abzug der Alliierten die Stunde der Stadtplaner und des sozialen Wohnungsbau geschlagen habe.