1975 bis 2010

2006

Respekt vor einer großen Leistung für die Arbeiterbewegung.Wenige Monate vor seinem Tod konnte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba (rechts) den ehemaligen SPD-Fraktionschef Werner Franke noch für seine 45jährige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratie auszeichnen.

Werner Franke verstorben

Gewerkschaftler und Sozialdemokrat mit vielen Verdiensten

Für viele der Jungsozialisten aus den 1970er Jahren war der am Vortag seines 78. Geburtstages am 1. August 2006 verstorbene Werner Franke der Lehrmeister in politischer Strategie und deren Vermittlung. Fast 30 Jahre berufliche Tätigkeit für die Industriegewerkschaft Metall als Sekretär und Erster Bevollmächtigter sowie 15 Jahre ehrenamtlicher Einsatz im Lippstädter Stadtrat bestimmten das Engagement des in Dresden geborenen Gewerkschaftlers und Sozialdemokraten in der Stadt an der Lippe.

Von Dresden nach Lippstadt

Werner Franke kam noch vor Gründung der DDR als 18jähriger nach Lippstadt. Bereits 1949 gründete er die Gewerkschaftsjugend und wirkte für sie bis 1958. Vom Betriebsrat bei der Rothen Erde führte sein Weg 1963 in die berufliche Tätigkeit für die Metallgewerkschaft, deren Erster Bevollmächtigter er von 1981 bis 1991 war. Zugleich war er als ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht und am Landesarbeitsgericht tätig. Als Mitglied der Vertreterversammlung der LVA (Landesversicherungsanstalt) und im Vorstand der AOK (Allgemeinen Ortskrankenkasse) im heimischen Kreisgebiet wurde er auch zum gefragten Gesprächspartner im Rentenrecht und Gesundheitswesen. Verdienste hat sich Werner Franke zudem als Ratsherr von 1964 bis 1979 erworben. Noch in der Ära des langjährigen Bürgermeisters Jakob Koenen (SPD) wurde er in den Stadtrat gewählt. Seine Fähigkeiten, politische Prozesse rechtzeitig zu erkennen, sie zu einem schlüssigen Konzept zu bündeln und Menschen zusammenzubringen, führten ihn im Mai 1975 in das Amt des Vorsitzenden der Ratsfraktion. Wegen zunehmender beruflicher Belastungen musste er sich schon 1978 von dieser Funktion wieder lösen und schied ein Jahr später ganz aus der aktiven Kommunalpolitik aus.