1975 bis 2010

1977

Werner Oelschlägel verstorben

Stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender und Geschäftsführer der Ratsfraktion

Im Herbst 1977 hatte die SPD mit dem plötzlichen Tod von Werner Oelschlägel einen schweren Verlust hinzunehmen. Der am 9. Februar 1931 im schlesischen Gottesberg geborene und am 25. Oktober 1977 in Lippstadt verstorbene Sozialdemokrat war ein Kommunalpolitiker mit Leib und Seele. Nicht nur für die Lippstädter SPD war der beruflich als Beamter bei der Kreisverwaltung wirkende „dicke Oel“, wie er von seinen Mitstreitern liebevoll genannt wurde, eine enorme Hilfe, sondern auch für viele der Feierabendpolitiker außerhalb der Stadtgrenzen hatte er ständig wertvolle Tipps parat.

Wadersloh

Der politische Werdegang von Werner Oelschlägel begann als Gemeinderatsmitglied im benachbarten Wadersloh. In dem damals gut 5.000 Einwohnern großen Dorf hatte er nach der Vertreibung von 1945 eine neue Heimat gefunden. Durch seine fundierten beruflichen Kenntnisse und vielen Kontakte als Kommunalbediensteter hat er sich sowohl bei der Entwicklung der kleinen münsterländischen Gemeinde als auch beim Aufbau der Sozialdemokratie in dem konservativ geformten Wadersloh bleibende Verdienste erworben.

Landtagswahlkampf im Mai 1970 in Lippstadt.Eines der wenigen Fotos mit Werner Oelschlägel (Dritter von links). Daneben mit im Bild Landtagskandidat Horst Marin, Jungsozialist Karl-Heinz Brülle, Ministerpräsident Heinz Kühn (+), Parteisekretär Werner Roß, SPD-Kreisvorsitzender Lothar Reiter (+) und ganz rechts der Betriebsratsvorsitzende der Hella, Franz Homberg (+).

Lippstadt

Im Frühjahr 1972 zog es den zum Rechnungsprüfer des Kreises Lippstadt bestellten Werner Oelschlägel nach seiner Heirat mit einer Kollegin aus dem Kreishaus an der Lipperoder Straße in die Stadt an der Lippe. Aus dem Sprecher einer kleinen Gemeinderatsfraktion von vier Männern wurde mit der Neuordnung von Lippstadt im Jahr 1975 der ehrenamtliche Geschäftsführer einer aus drei Frauen und siebzehn Herren bestehenden Stadtratsfraktion. Gemeinsam mit dem Fraktionschef Werner Franke und dem Vorsitzenden des städtischen Planungs- und Verkehrsausschusses, Werner Roß, gab er der nicht immer einfachen Arbeit der SPD-Ratsfraktion nach der Gebietsreform und dem Tod des Bürgermeisters Jakob Koenen fortlaufend neue Impulse und war ihr wichtigster Berater. Das verlässliche Wissen des mit den kommunalen Veränderungen in 1975 nun für den Kreis Soest tätigen Beamten nutzte auch der Lippstädter SPD-Ortsverein, der den bekennenden „Seeheimer“ an die Seite des Jusos und damaligen Ortsvereinschefs Karl-Heinz Brülle zum Vizevorsitzenden berief. Auch die SGK (Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik) profitierte von den großen Erfahrungen von Werner Oelschlägel und wählte ihn zum SGK-Kreisvorsitzenden.