Mit einfachen Mitteln Erleichterungen herbeiführen

SPD will die Radwege in der City für Hansetag und LGS „fit machen“

Die Beispiele der Landesgartenschauen in Rheda-Wiedenbrück und Oelde haben gezeigt, dass viele Gäste zu diesen beiden Großveranstaltungen aus den benachbarten Kommunen mit dem Fahrrad gekommen sind, zumal die überörtlichen Radwege dazu gute Voraussetzungen waren. Deshalb habe seine Partei in diesem Frühjahr, so der Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba, mit Blick auf den Hansetag im nächsten Jahr und die (mögliche) Landesgartenschau im Jahr 2008 die innerstädtischen Routen für die Radler auf den Prüfstand gestellt.

Auftakt der Radwegeinspektion.Die Gruppe um Stephan Böhme (mit orangefarbener Jacke)brach zur ihrer Untersuchung ab dem Rathaus auf Mit dabei war auch der SPD-Fraktiosnvorsitzende im Lippstädter Stadtrat, Hans-Joachim Kayser, zweiter von rechts.

Nicht nur im eigenen Saft schmoren

Zum Auftakt ihrer Aktivitäten für eine Verbesserung der Radwege im Stadtzentrum unternahmen sie jetzt eine Prüfung der für die Velofahrer gewidmeten City-Verbindungen. „Damit wir bei einer Beurteilung der durchaus vorhandenen Schwachstellen nicht nur im eigenen Saft schmoren, haben wir uns für unser Vorgehen auch kompetenten Sachverstand von Außerhalb einbezogen“, beschrieb der SPD-Ratsherr Zaremba die Verpflichtung des Radwegeplaners Stephan Böhme aus Münster. Mit dem Fachmann aus der fahrfreundlichen Metropole des Münsterlandes hatten die Lippstädter eine profunde Kapazität gewonnen, die ihnen, unter denen sich mit ihren Fahrrädern auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Kayser und einige weitere Ratsmitglieder befanden, gleich auf Anhieb vielfältige Tipps mit auf ihren künftigen Weg geben konnte. So empfahl der Münsteraner, bei der gesamten Ausgestaltung des Radwegenetzes im Zentrum nicht zu halbherzig vorzugehen.

Bessere Ausschilderung für Touristen wünschenswert.Eine solche Maßnahme wurde für den Übergang von der Hellen Halle in die Poststraße angeregt. Ebenso wünschen sich Hans-Joachim Kayser (links), die Ratsfrau Gudrun Beschorner (Mitte,)der ehemalige SPD-Fraktionschef Dr. Franz Walter Henrich (zweiter von rechts)und das Ratsmitglied Manuel Rodriguez-Cameselle (rechts) eine bessere Überquerung für die Radler an dieser Stelle.

Prioritätensetzung für die Fahrradförderung

Eine deutliche Prioritätensetzung für die Fahrradförderung würde sich zweifellos auszahlen, was seine beruflichen Erfahrungen greifbar belegten. „Bei uns haben wir die verkehrsrechtlichen Möglichkeiten zur besseren Sicherung und Erweiterung des Fahrradverkehrs offensiv ausgeschöpft“, berichtete der Mitarbeiter des Planungsamtes aus der westfälischen Bitumsstadt. Der Umstand, dass in der Stadt am Aasee vom Oberbürgermeister bis zum Pförtner auch viele der Bediensteten der örtlichen Stadtverwaltung das pedalbetriebene Verkehrsmittel für ihren Weg zum Dienst benutzen, habe nicht unwesentlich die Einstellung der Menschen in seiner Heimatstadt für das Fahrrad gestärkt. Viele Erleichterungen (wie der Abbau von Hindernissen, eine punktuelle bessere Ausschilderung für den Tourismus und der beiderseitige Fahrradverkehr in Einbahnstraßen) liessen sich auch in Lippstadt schon mit wenigen und einfachen Mitteln herbeiführen, resümierte Böhme seine bei der Inspektion der zwischen Bahnhof und Beckumer Straße gewonnenen Eindrücke.

Den Einlass vereinfachen.Der Zugang auf den Rathausplatz als Blickfang für die Radtouristen aus dem Norden sollte einfacher gestaltet werden. Darüber waren sich (von links nach rechts)der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba, Fachmann Stephan Böhme, der passionierte Radler Dr. Franz Walter Henrich, das Mitglied des städtischen Kulturausschusses, Dr. Yasmine Freigang, und der Lippstädter Stadtführer Wolfgang Schulte Steinberg einig.

Vorschläge werden aufgearbeitet

Angesprochen auf die häufige Klage anderer Verkehrsteilnehmer, dass viele Benutzer der Radwege durch ihr Verhalten oftmals eine Gefahr für den gesamten Straßenverkehr darstellten, brach der Diplomingenieur Böhme eine deutliche Lanze die Radler. „Das Gro verhält sich defensiv, allein schon um seine Haut zu retten“. Zudem habe eine Untersuchung in Münster offenbart, dass die Unfälle mit Radfahrern etwa zu Zweidritteln von den Autofahrern verursacht worden seien. Die vom Verkehrsplaner Böhme aus Münster bei der Radwegeinspektion in Lippstadt vor Ort und beim gemeinsamen Eintopf in der „Weißenburgschänke“ unterbreiteten Vorschläge gelte es nun aufzuarbeiten und in einem Vorschlagsverzeichnis aufzunehmen, wie der SPD-Ortsvereinschef Zaremba das vorläufige Resultat der Musterung zusammenfasste.

Übergänge sicherer gestalten.Ein Risiko ist der Radweg an der Ecke Cappelstraße und Burgstraße. Hier sehen die Verantwortlichen aus der Lippstädter SPD einen dringenden Handlungsbedarf.

Öffentliches Forum am Mittwoch, 26. April, 18.00 Uhr

Dieser Katalog (mit Empfehlungen zur sofortigen Umsetzung, mittelfristige und kleinere Aktionen und langfristige Maßnahmen) werde vom SPD-Ratsvertreter Udo Strathaus, dem ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden und passionierten Radler Dr. Franz Walter Henrich, und von ihm zusammengestellt und solle am Mittwoch, 26. April, 18.00 Uhr, in einem öffentlichen Forum im „Alten Brauhaus“ mit Vertretern aus der örtlichen Politik und der Verwaltung präsentiert und mit der Lippstädter Bevölkerung diskutiert werden. Dazu werde dann Stephan Böhme erneut aus Münster nach Lippstadt kommen und für den weiteren von den Sozialdemokarten angestoßenen Prozess seine Ratschläge einbringen.

Katalog mit eigenen Vorschlägen soll im April präsentiert werden.Die Überlegungen aus der SPD werden vom Ratsherr Udo Strathaus (vorne rechts), dem ehemaligen Fraktionschef Dr. Franz Walter Henrich (dritter von rechts) und dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba (oben als fünfter von rechts im Bild) zusammengetragen. Für das Forum am Mittwoch, 26. April, 18.00 Uhr im „Alten Brauhaus“ hat auch Stephan Böhme (auf dem Foto im apfelsinenfarbenen Pullover) seine Teilnahme angekündigt.