Hans Zaremba über Werner Roß, Werner Franke und Walter Neumann
Mit Werner Roß, Werner Franke und Walter Neumann wurden bei der Jubilarehrung der Kernstadt-Sozialdemokraten am Samstag in der Volkshochschule drei ehemalige Ratsherren für ihre langjährige Treue gegenüber der SPD ausgezeichnet, die in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich die Kommunalpolitik in Lippstadt mitgeprägt haben. Auf insgesamt 135 Jahre Mitgliedschaft in der SPD kommen sie und zusammen können sie auf eine über 78jährige Zugehörigkeit im Lippstädter Stadtrat zurückblicken.
Werner Roß – ein Vollblutpolitiker
Werner Roß, der für 50 Jahre Mitgliedschaft in der SPD geehrt wird, gehörte über 31 Jahre dem Stadtrat seiner Geburtsstadt an und 28 Jahre diente er der Sozialdemokratie als hauptamtlicher Geschäftsführer. Der inzwischen 78 Jahre alte Jubilar und politische Ziehsohn von Bürgermeister Jakob Koenen war in seiner langen politischen Laufbahn auch Vorsitzender der Kernstadt-Sozialdemokraten und der SPD-Stadtratsfraktion. Begonnen hatte der Ehrenringträger der Stadt Lippstadt seine kommunale Arbeit bereits 1956. Im Alter von 29 Jahren kandidierte Werner Roß zum ersten Mal als SPD-Bewerber für den Lippstädter Rat und wurde vorerst sachkundiger Bürger. Schon zwei Jahre später rückte der junge Kommunalpolitiker in die Runde der Stadtverordneten im Rathaus nach. Werner Roß war ein Vollblutpolitiker durch und durch, der seine Leidenschaft für die Sozialdemokratie 1962 schließlich zum Beruf erkor. Anfangs als Geschäftsführer beim damaligen SPD-Kreisverband Lippstadt, später in der legendären „Sekretärskommune“ in Hamm und zuletzt als Manager der SPD im Nachbarkreis Warendorf mit Sitz in Ahlen.
Werner Franke – Genosse und Gewerkschaftler
Fast 30 Jahre hauptamtliche Tätigkeit für die Industriegewerkschaft Metall (IGM) und 15 Jahre ehrenamtliches Engagement als Mitglied des Rates der Stadt Lippstadt stehen für das Wirken des mittlerweile 77jährigen Werner Franke, der 45 Jahre in der SPD ist. Für seine Arbeit und die vielfältigen Verdienste wurde ihm, der ebenfalls noch aktiv die Arbeit des früheren und 1974 verstorbenen Bürgermeisters Jakob Koenen begleitet hat, Mitte der 80er Jahre das Bundesverdienstkreuz verliehen. Geboren wurde Werner Franke am 2. August 1928 in Dresden, das er infolge der Nachkriegswirren schon im Alter von 18 Jahren verlassen musste. Er kam nach Lippstadt gründete 1949 die Gewerkschaftsjugend und leitete bis 1958 die Nachwuchsorganisation der IGM. Durch seine Tätigkeit als Betriebsrat bei der Hoesch-Tochter, „Rothe Erde“ in Lippstadt, wo er über zwei Perioden Vorsitzender Arbeitnehmervertretung war, entstand am 1. Januar 1963 seine berufliche Arbeit für die Metallgewerkschaft Von 1981 bis zum Eintritt in die beruflichen Ruhestand im Jahr 1991 war er als Erster Bevollmächtigter der Chef der heimischen IGM im Altkreis Lippstadt.
Walter Neumann – ein roter Grüner
Der dritte im Bunde der ehemaligen Stadtvertreter und Jubilare ist der am 28. Mai 1932 in Lippstadt geborene Walter Neumann, der zum Jahreswechsel 2001/2002 nach über 32 Jahren aus dem Rat der Stadt Lippstadt ausgeschieden ist. Als Grüner hatte er sich schon verstanden, als es noch überhaupt keine politische Gruppering gleichen Namens gab. Und dies bezieht sich beileibe nicht nur auf die bekanntermaßen grün gewandeten Mitglieder des Nördlichen Schützenbundes, dessen Oberst und Vorsitzender er von 1977 bis 1987 war. Dem Grün hatte er sich auch beruflich als selbstständiger Gärtnermeister verschrieben, eine Tätigkeit die heute als Rentner auch noch zeitweise nachgeht. Auch Walter Neumann war noch in der Ära von Jakob Koenen in die aktive Kommunalpolitik eingetreten. Darüber hinaus war das langjährige Mitglied des Verwaltungsrates der Lippstädter Stadtsparkasse auch über 20 Jahre für seinen Berufsstand ehrenamtlich tätig. Dazu zählten unter anderem die Funktionen als Kreisgärtnermeister und als Vorsitzender der Kreisvereinigung des Erwerbsgartenbaus. Auch er wurde für seine Verdienste mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Ehrenring der Stadt Lippstadt dekoriert.