‚Rothe Erde‘ gehört zur Lippstädter Identität

SPD-Delegation schaute hinter die Kulissen

„Für uns Lippstädter gehört die ‚Rothe Erde‘ zur Identität in unserer Stadt.“ Dies erklärte der Co-Vorsitzende des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Karl-Heinz Tiemann, nach dem Besuch mit einer Abordnung aus der Sozialdemokratie an der Lippe im örtlichen Produktionsbetriebs des Thyssenkrupp-Konzerns. Begleitet wurde die SPD-Inaugenscheinnahme des Unternehmens im westlichen Kernstadt-Norden von Bernd Stakemeier als Werksleiter und Katharina Mons aus dem Betriebsrat.

Erinnerung an ein bemerkenswertes Treffen:
Gruppenaufnahme beim Besuch von Frauen und Männern aus der Lippstädter Sozialdemokratie im Betrieb ‚Rothe Erde‘ an der Beckumer Straße.
Foto: Thomas Totzauer

Geschichtsträchtiges Werk

Vorbereitet worden war die Exkursion für die SPD-Delegation – bestehend aus Mitgliedern der AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen) und 60plus (Arbeitsgemeinschaft für die SPD-Senioren) sowie aus dem Ortsverein für die Kernstadt und im Ortsteil Cappel – von Karl-Heinz Tiemann und Thomas Totzauer. Die in Lippstadt in der Beckumer Straße ansässige ‚Rothe Erde‘ gehört mit ihren 1.250 angestellten Frauen und Männern zur internationalen Unternehmensgruppe der Thyssenkrupp AG, die auf dem Erdball 100.000 Beschäftigte zählt. Die ‚Rothe Erde‘ hat weltweit 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dazu folgende Daten und Fakten aus dem Unternehmen: „An diesem seit 1934 existierenden Standort werden Großwälzlager bis zu einem Durchmesser von acht Metern (einteilig) oder 25 Metern (in Segmenten) entwickelt und hergestellt. Abnehmer sind Industriekunden aller Art, denn die Großwälzlager kommen bei der Ölbohrung, bei Radio- und Spiegelteleskopen, bei Baumaschinen und der Gewinnung von Windenergie zum Einsatz, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit einem Großwälzlager mit einem Durchmesser von 17,8 Metern und einem Gewicht von 189 Tonnen konnten die Lippstädter Experten 2015 einen Weltrekord aufstellen.“ Das Informationstreffen begann mit einer Sicherheitsunterweisung und der Präsentation eines kurzen Films. Nach den einführenden Vorträgen der Gastgeber der ‚Rothe Erde‘ sowie eines Dialogs mit etlichen Fragestellungen aus der SPD-Delegation startete die Führung durch einen Teil des geschichtsträchtigen Werkes in Lippstadt, das im Jahr 1905 als „Königlich Preußische Artilleriewerkstatt“ gegründet wurde und mit 400 Arbeitern die  Produktion aufnahm.

Viele Ausbildungsplätze

Beim Rundgang durch eine der verschiedenen Produktionsstätten konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der SPD von der Bearbeitung von Großwälzlagern einen direkten Eindruck verschaffen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten in der Industrie erscheint die Werkshalle in einem sehr sauberen Zustand, „vergleichbar mit einem Wohnhaus“, was eine Person zutreffend bemerkte. Es war kein Restmüll, kein Staub zu sehen. Die dort bestehenden Arbeitsplätze sind digital ausgestattet. Ebenso aufgeräumt wirkte die Halle mit der Ziffer 10, in der viele Ausbildungsplätze bestehen. Die jungen Menschen werden ab dem ersten Tag ins Berufsleben mit der digitalen Arbeitswelt unter Anleitung des Umgangs mit einem 3D-Drucker und der Robotertechnik vertraut gemacht. Das Unternehmen will zum 1. August 2023 insgesamt 20 Auszubildende mit unterschiedlichen Berufsbildern einstellen. So auch für die Heranführung zum Zerspanungsmechaniker (die ihre Bearbeitung von Metall mit konventionellen und computergesteuerten Maschinen vornehmen) und zum Industriemechaniker (für das Produzieren von Geräte- und Maschinenbauteilen). Der Vorsitzende der AfA im Kreis und in Lippstadt, Thomas Totzauer, zeigte sich vom Engagement des Unternehmens angetan, „mit eigenen Mitteln dem überall vorhandenen Fachkräftemangel zu begegnen“. Zudem würdigte er das Tarifsystem und die diversen Zusatzleistungen der Thyssenkrupp-Gruppe für ihre Arbeitnehmerschaft. Auch die ‚Rothe Erde‘ kann das Problem Energiekrise nicht ausblenden. Von ihren Gastgebern wurden die Besucherinnen und Besucher darüber informiert, dass man sich schon vor dem russischen Angriff auf die Ukraine breiter aufgestellt habe. Eine vorhandene Wärmepumpe habe man durch Photovoltaik-Elemente ergänzt. Daher konnte der Verbrauch von Gas reduziert werden. Ursprünglich war der Termin der SPD im Betrieb ‚Rothe Erde‘ auf zwei Stunden angelegt. Doch durch die vielen Fragen aus der Mitte der Besuchergruppe mit ihren Eindrücken aus den Hallen des Betrieb und der daraus entstandene Dialog mit den Repräsentanten des Unternehmens, Katharina Mons und Bernd Stakemeier, erforderte, den zeitlichen Rahmen um rund 30 Minuten auszudehnen. Die Kommentare aus der Teilnehmerschaft – wie „Der Einblick war eine echte Bereicherung“ des Seniorenbeauftragten des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Franz Bußmann- waren deutliche Zeichen für die Richtigkeit der Verlängerung des aufschlussreichen Besuchs.

Quellenangabe

Dieser Beitrag wurde am Montag, 27. März 2023, für das Internet und die lokalen Printmedien von Hans Zaremba veröffentlicht.