Ausgabe Februar 2019: Die SPD in der Regierung – eine Zwischenbilanz

Fußballsport

Lippstadt am Donnerstag, 24. Januar 2019 (II):Sven Pistor (Mitte) umrahmt von den Sozialdemokaten und Fußballanhängern Hans Zaremba (BVB 09) und Karl-Heinz Tiemann (HSV). Foto: Phillip Friedrich

Bedrohliche Situation

Neben etlichen lockeren Sprüchen beinhaltete das Programm des Entertainers aus der Domstadt am Rhein auch mehrere ernste Passagen. So seine beiden Dialoge mit dem einstigen Bundesliga-Schiedsrichter Jürgen Jansen, der von 1993 bis 2006 insgesamt 143 Partien in der Beletage des deutschen Fußballs leitete. Der in Essen lebende und gelernte Kaufmann für Versicherungen und Finanzen war auch Schiri des außergewöhnlichen Derbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 um Weihnachten 1997. Dabei erzielte der damalige Keeper der Knappen, Jens Lehmann, in der Nachspielzeit nach einer fragwürdigen Eckball-Entscheidung des Referees sein berühmtes Tor zum Endstand von 2:2 und somit den ersten Bundesliga-Treffer eines Torstehers aus dem Spiel heraus. Die folgende Situation nach dem Abpfiff sei schon sehr bedenklich gewesen, als einige Dortmunder um ihren damaligen Spielmacher Andreas Möller beinahe die abgeschlossene Schiedsrichter-Kabine eintraten.

Fragwürdige Strafstöße

Erst zwei Stunden später habe er das Stadion in einem verdunkelten Automobil verlassen können. „Gut“, bekannte Jürgen Jansen 21 Jahre später auf der Lippstädter Bühne, „war ja auch kein Eckball“. Den heute oft gescholtenen und auch von Sven Pistor auf dem Podium kritisch beäugten Videobeweis gab es zu jener Zeit noch nicht. Für den seit 2006 selbstständigen Vermögensberater war es eine „Tatsachenentscheidung“, die er kurzweg als „das Salz in der Suppe“ bezeichnete. Still wurde es in der Schul-Aula wieder, als der 58jährge Ex-Spielleiter von den falschen Anschuldigungen im Zuge des Wettskandals um Robert Hoyzer (jener Mann, der im August 2004 in Paderborn im DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV zwei fragwürdige Strafstöße zugunsten der Hochstift-Crew verhängte) berichtete. Es war ein Abschnitt, der Jürgen Jansen und seiner Familie stark zugesetzt habe. Später wurde der Schiedsrichter vom DFB (Deutscher Fußballbund) vollständig rehabilitiert und finanziell entschädigt.