
Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann
Gaststätte in Cappel
So überrascht es auch nicht, dass sie sich mit viel Idealismus von 1986 bis 1992 als stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins in der Kernstadt und in den 1980er und 1990er Jahren mit einer ebenso großen Begeisterung als Leiterin der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) im SPD-Stadtverband für ihre Partei einsetzte. Speziell die Aufgabe für die AfA war für sie eine ideale Verbindung zu ihrer Tätigkeit für die IGM. Durch die Übernahme der Gaststätte „Zum Posthorn“ in Cappel, die sie mit ihrem Gatten im Glennedorf zur festen Größe geformt und fast 30 Jahre betrieben hat, musste sie 1994 die Stadtratstätigkeit aufgeben. Doch das politische Geschehen verlor sie nicht aus dem Blick. Da passte es gut, dass im Versammlungsraum ihres Lokals etliche Treffen der SPD stattfanden. „Eine Arbeit, die ihr lag, die ihrem Naturell entgegenkam“, schilderte Pfarrer Hosselmann mit einfühlsamen Worten in der Kapelle des Hauptfriedhofs ihr Leben als Wirtin.
Auszeichnung für Gemeinwesenarbeit
Es war für Hildegard Goussis zweifellos eine große Freude, dass zwei Jahrzehnte nach ihrem Abschied von der aktiven Kommunalpolitik ihre Tochter Christine Goussis, Lehrerin an der Lippstädter Gesamtschule, im Mai 2014 erstmals in die Stadtvertretung einzog. Zudem im September 2020 bei der Kommunalwahl als Ratsfrau bestätigt wurde und somit die vormaligen Aufgaben ihrer Mutter – ab November 2016 auch als stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende – fortführen konnte. Für ihren Einsatz für das Allgemeinwesen wurde Hildegard Goussis im Februar 2018 kurz nach Vollendung ihres 70. Lebensjahres vom SPD-Ortsverein Lippstadt mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. In der ihr überreichten Urkunde war vermerkt: „Du verkörperst in besonderer Weise unsere sozialdemokratischen Ideale Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Deine Verbundenheit mit unseren Werten und Deine Verdienste um die Partei sind beispielhaft.“