Ausgabe Nr. 8/2008: Bedeutet Rente gleich Altersarmut?

Im Blickpunkt

Unterstützung für die Grundschule am Weinberg

Dialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins über Schulbezirksgrenzen

Während die von der Landesregierung aus CDU und FDP beschlossene Aufhebung der Schulbezirksgrenzen beim öffentlichen Dialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins zur Zukunft der Grundschulen ausnahmslos auf Ablehnung stieß, fand das Engagement der Weinbergschule, ihre Angebote mit einer „Frühlernklasse“ zu verstärken, durchweg große Zustimmung. Für die SPD signalisierten ihre anwesenden Repräsentanten mit dem Mitglied des Landtages, Marlies Stotz, der stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Pfeffer und dem Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba auch künftig die breite Unterstützung ihrer Partei für die vorbildliche Arbeit des von Peter Motter geleiteten Kollegiums der am Stadtwald idyllisch gelegenen Bildungsstätte.

Unterstützung für die Weinbergschule.Die Aktuere beim SPD-Dialog von links nach rechts mit Franz-Josef Brenke, Sabine Pfeffer, Hans Zaremba, Marlies Stotz und Peter Motter.

Kein Opfer

„Diese Schule darf nicht durch den Wegfall der Schulbezirksgrenzen das Opfer einer verfehlten Düsseldorfer Politik werden“, unterstrich Ortsvereinsvorsitzender Hans Zaremba nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Rektor Peter Motter. Die heimische Abgeordnete mit Sitz im Ausschuss für Schule und Weiterbildung im Landtag, Marlies Stotz, betonte das Prinzip „kurze Wege für kurze Beine“, wofür eine Grundschule in der unmittelbaren Nähe des Wohnumfeldes der Kinder das unerlässliche Fundament bilde. Eine Grundschule habe im Stadtteil auch einen sozial-integrativen Auftrag, den sie nur erfüllen könne, wenn alle Kinder aus der Umgebung sie auch besuchten. „Mit der Aufhebung der Schulbezirke wird das nicht mehr der Fall sein“ beschrieb die Sozialdemokratin ihre Befürchtungen. Auch die Zusammenarbeit der Kindergärten und Grundschulen beim Übergang der Kinder von der Zeit im Kindergarten in die Schule werde erschwert.

Argwohn

Die vermeintliche Wahlfreiheit der Eltern werde nur für wenige bestehen, weil allein aus finanziellen Gründen viele Familien keine Möglichkeiten hätten, die Fahrtkosten für den Besuch einer weiter entfernten Schule zu bezahlen. „Hier werden Kinder unterrichtet und keine Waren verkauft“, argwöhnte Marlies Stotz mit Blick auf die entstehende Rivalität zwischen den Schulen. Die von der Landesregierung gewollte Konkurrenz werde die Schulen zwingen, vor allem auf eine gute Außendarstellung zu achten, wo es nicht um Qualität im Unterricht gehe, sondern nur noch um das Ergebnis. Zudem sieht die Lippstädter Landes- und Kommunalpolitikerin beim Wegfall der Schulbezirksgrenzen auch Belastungen für eine geordnete Entwicklungsplanung bei den Schulen. Obendrein gebe es für die Grundschulen keine Planungssicherheit mehr. „Vielmehr werden sie durch das neue Anmeldeverfahren mit zusätzlicher Verwaltungsarbeit belastet“, beanstandete Marlies Stotz die damit verbundene „zusätzliche Bürokratie“.