Ausgabe Nr. 8/2010: Sportstätten im Blick

Bundesparteitag

DDR war noch Wirklichkeit.Die Losungen auf der Tafel in jenem Raum, der der noch jungen sozialdemokratischen Partei in Oschatz im Januar 1990 von der Stadt zur Verfügung gestellt wurde, dokumentierten, dass hier noch vor wenigen Tagen die SED ihre Bleibe hatte. Mit im Bild rechts Marlies Stotz, die auf dem Bundesparteitag die heimische SPD als Delegierte vertreten wird, und Hans Zaremba, der in Berlin den Beitrag des Lippstädter SPD-Ortsvereins auf der Ausstellung zur Erinnerung der Begegnungen mit den Sozialdemokraten aus Oschatz und Lippstadt präsentieren wird.

Wahlkampf

Es war jedoch bemerkenswert, was alles in der kurzen Zeit der Begegnungen der Lippstädter Sozialdemokraten mit den Oschatzer Sozialdemokraten sowohl in Westfalen als auch in Sachsen stattfand. An der Lippe waren dies überwiegend Angebote zur Vermittlung von Grundwissen über die Politik in der Bundesrepublik Deutschland und ihrem föderalen Aufbau mit den Ländern und den Bundesstaat sowie der kommunalen Selbstverwaltung in den Gemeinden und Städten. Durch das zentralistische System in der DDR waren diese Strukturen den in Oschatz und in der Region aufgewachsenen Frauen und Männern kaum bekannt. In der sächsischen Stadt an der Döllnitz und in den benachbarten Orten war es vor allem der Straßenwahlkampf, in den sich die Lippstädter Unterstützerinnen und Unterstützer mit einbrachten. Ein Blick auf die Abläufe der Wendezeit vom Mauerfall bis zur ersten freien Wahl der Volkskammer unterstreicht, wie knapp es für die Menschen in Ostdeutschland war, sich auf die neuen politischen Begebenheiten einzustellen. Die Öffnung der Grenzen war am Donnerstag, 9. November 1989, erfolgt, Ende Januar 1990 fand das erste Treffen von Sozis aus Oschatz und Lippstadt statt. Bereits am Sonntag, 18. März 1990, hatten die Bürgerinnen und Bürger im Osten über die Zusammensetzung jenes Parlamentes zu entscheiden, das am 20. September 1990 durch die Annahme des Einigungsvertrages den Beitritt der DDR zum Staatsgebiet der Bundesrepublik Deutschland beschließen sollte.

Ein treues Mitglied

Erika Bärwinkel im Alter von 88 Jahren verstorben

Erika Bärwinkel, geboren 13. Dezember 1921 und verstorben am 21. August 2010, gehörte seit dem 1. Januar 1969 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands an. Der Lippstädter SPD-Ortsverein hat mit ihr, die in der Preußenstraße lebte und auch Mitglied der Industriegewerkschaft Metall war, ein treues Mitglied verloren. Wir werden Erika Bärwinkel ein ehrendes Andenken bewahren.

Hans Zaremba

Ortsvereinsvorsitzender