Ausgabe Nr. 1/2013: Würdigung eines einzigartigen Mannes

Jakob Koenen

Ein richtiger Netzwerker

Horst Rudolf Schmidt über Jakob Koenen

Der aktuelle Schatzmeister des DFB, Horst Rudolf Schmidt, bezeichnete seinen Vorgänger im Amt des für die Finanzen des größten deutschen Sportverbandes Zuständigen als einen „richtigen Netzwerker“. Wie kaum jemand anders, habe der als DFB-Schatzmeister von 1962 bis 1970 tätige Jakob Koenen beispielhaft eine Fülle von öffentlichen Funktionen (26 Jahre Bürgermeister in Lippstadt, 16 Jahre Mitglied im Deutschen Bundestag in Bonn, langjähriger Vorsitzender von Teutonia Lippstadt 08, 23 Jahre Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen und acht Jahre als Schatzmeister Mitglied des DFB-Präsidiums) wirkungsvoll wahrgenommen.

Zollte seinem Vorgänger hohe Anerkennung:DFB-Schatzmeister Horst Rudolf Schmidt.

Foto: Mathias Marx

Fußballgeschichte

„Eine außerordentliche Karriere im politischen und im sportlichen Rahmen“, unterstrich der in Aschaffenburg beheimatete Gast in seiner Rede im Lippstädter Rathaus. Zudem stellte der von 1992 bis 2007 als Generalsekretär in der DFB-Zentrale in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise tätige Fußballfunktionär den Einsatz von Jakob Koenen für die Einführung der Bundesliga heraus, die auf jenem legendären DFB-Bundestag in Dortmund am 28. Juli 1962 beschlossen wurde, in dessen Verlauf der Lippstädter auch in die DFB-Spitze aufrückte. Zugleich umriss Horst Rudolf Schmidt die Situation des Kickersports in der Bundesrepublik von 1962, als die Nationalelf bei der Weltmeisterschaft in Chile bereits im Viertelfinale aus dem Turnier ausschied und die fortschrittlichen Kräfte im DFB die Sorge hatten, „dass man international nicht mehr mithalten könnte, wenn man nicht eine stärkere Spielkonzentration im Bereich der obersten Liga einführt“.

Zahlenvergleiche

Entgegen den Unkenrufen aus 1962 wisse man heute, dass die Bundesliga zu einer echten Erfolgsstory geworden sei. Seiner Rückblende auf die Fußballgeschichte von vor einem halben Jahrhundert fügte der gegenwärtig ehrenamtlich für den DFB tätige 71jährige auch einige interessante Zahlenvergleiche aus den Jahren 1962 und 2012 bei. So habe die DFB-Geschäftsstelle im Jahr der Wahl von Jakob Koenen zum Schatzmeister über zehn Mitarbeiter verfügt, derzeit beschäftige der Sportverband mehr als 200 hauptamtliche Bedienstete. Der prominente Gast aus Bayern schloss seine Würdigung über den Westfalen: „Er hat Außergewöhnliches auf den Weg gebracht und sich ganz offensichtlich um diese Stadt, aber auch darüber hinaus um die Entwicklung des Fußballs in Deutschland im besonderen Maße verdient gemacht.“.

hz