Ausgabe Juli 2017: Blick in den Lippstädter Mehrgenerationentreff

Soziale Gerechtigkeit

Gleiche Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig vom Einkommen und Vermögen der Eltern und Großeltern:Dafür trat Stefan Goesmann von der Arbeiterwohlfahrt beim Dialog in Lippstadt ein.

Gebührenfreiheit

Diese Vorlage des Gesprächsleiters nahm der Montageschlosser Erik Biegener aus der Gewerkschaftsjugend gerne auf, als er die Chancengleichheit für alle jungen Menschen- unabhängig von ihrer finanziellen Situation – verlangte. Zudem plädierte er dafür, neben einem gebührenfreien Studium auch die Fortbildung zum Meister und Techniker von ähnlichen finanziellen Belastungen freizustellen. Überdies bezeichnete es der Jungmetaller als eine gesellschaftliche Aufgabe, jedem die Möglichkeit für eine gute Qualifizierung zu bieten.

Bildungschancen

Übereinstimmung war bei Stefan Goesmann (AWO) zu registrieren, der für eine kostenfreie Bildung von der Kindertagesstätte bis zur Universität eintrat und den Anspruch des von ihm vertretenen Verbandes herausstellte: „Die AWO fordert gleiche Bildungschancen für alle Kinder, unabhängig vom Einkommen und Vermögen der Eltern und Großeltern.“ Dies verlange aber auch auskömmlich finanzierte und zeitgemäß ausgestattete Kindertageseinrichtungen. Als Geschäftsführer eines Wohlfahrtsverbandes, der Aufgaben der öffentlichen Hand erfülle, werde er täglich mit den an die AWO gerichteten Begehren und der Wirklichkeit konfrontiert.

Lernmittelfreiheit

Auch Heike Hilgendiek, evangelische Landessozialpfarrerin, unterstrich das kirchliche Engagement in Schulen, Erwachsenen- und Weiterbildung und betonte: „Die Kirche beteiligt sich an dem Versuch, Armut und Ausgrenzung zu minimieren und zu sozialer Gerechtigkeit beizutragen.“ Für die Kirche sei Bildungsgerechtigkeit der Ausgangspunkt für die Beteiligung an den gesellschaftlichen Prozessen. Für unerlässlich hält die Theologin deshalb auch Lehrmittelfreiheit und Ganztagsangebote. Ebenso Jugend- und Bürgerzentren. Begleitet werden müsse dies durch Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsangebote sowie Beratungsleistungen. Weitere Aspekte der von der Friedrich-Ebert-Stiftung im „Kasino“ ausgerichteten Debatte werden in dem Beitrag „Eindeutige Erwartungen an die Politik“ auf den Seiten 8 und 9 dieses Heftes von Rote Lippe Rose intern geschildert.