1975 bis 2010

1983

Wahlkampf und Personenwechsel

Klaus Helfmeier übergibt 1983 an Franz Walter Henrich

Der Beginn des Jahres 1983 war in der Geschichte der Bundestagswahlkämpfe von der ersten Kampagne während der Wintermonate bestimmt. Kein leichtes Unterfangen für die Genossinnen und Genossen vor Ort, bei verschneiten Straßen und Kälte an den Informationsständen für die Sozialdemokratie mit ihrem heimischen Bewerber, dem Bundestagsabgeordneten Engelbert Sander, und dem Kandidaten für das Kanzleramt, Hans-Jochen Vogel, auf Stimmenfang zu gehen. Zudem waren die Bedingungen für die SPD nach dem im Oktober 1982 vollzogenen Bruch der Koalition aus SPD und FDP mit dem Misstrauensvotum und der Abwahl von Kanzler Helmut Schmidt (SPD) alles andere als einfach. Am Ende landete die SPD gemeinsam mit den Parlamentsneulingen der Grünen auf den harten Bänken der Bundestags-Opposition.

Vier Kanzlerkandidaten

Höhepunkt im Wahlkampf 1983 war die Kundgebung mit dem Ministerpräsidenten Johannes Rau auf dem Rathausplatz, wo der prominente Gast vor einer gut gefüllten Kulisse für die SPD warb. Es sollte zutreffen, was nach der verlorenen Wahl von 1983 der im Januar 1990 verstorbene Herbert Wehner seiner Partei prophezeite, dass ihr lange Jahre des Wartens auf die Übernahme der Bundesregierung bevorstünden. Es vergingen über fünfzehn Jahre, bis sie im Herbst 1998 mit Gerhard Schröder wieder den Kanzler stellte. Zuvor war es weder Johannes Rau im Jahr 1987 noch Oskar Lafontaine 1990 gelungen, die Kanzlerschaft zu erringen. Ebenso blieb Rudolf Scharping im Herbst 1994 ein Sieg versagt.

Wechsel im Rathaus.Im Frühjahr 1983 übernahm Franz-Walter Henrich (Mitte) die SPD-Ratsfraktion von Klaus Helfmeier (rechts). Das Foto ist im Frühjahr 1984 auf dem SPD-Stadtparteitag entstanden.

Fünf Fraktionsvorsitzende

Das Frühjahr 1983 brachte auch einen Wechsel im Vorsitz der SPD-Ratsfraktion. Für den Cappeler Ortsvorsteher und Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt, Klaus Helfmeier, kam der Ratsherr und Rechtsanwalt Dr. Franz-Walter Henrich. Der Jurist war nach dem hauptamtlichen Gewerkschaftler Werner Franke (1975 bis 1978) und Klaus Helfmeier (1978 bis 1983) der dritte Fraktionschef nach der Neuordnung von 1975. Weitere Veränderungen in der Spitze der SPD-Fraktion bis ins Jahr 2010 waren die Wahlen des damaligen Landtagsmitglieds und Sonderschulpädagogen Karl-Heinz Brülle im September 1991 und des Berufsschullehrers Hans-Joachim Kayser (Overhagen) im September 1999.