1975 bis 2010

1999

Wahlkampf 1999.Die Sozialdemokraten beim Kinderfest an der Nußbaumallee im Südwesten mit Willi Wieseler, Margret Schulte Steinberg und Marianne Borghoff.

Bundespolitik beeinflusste Ratswahl

Die „Flucht“ von Oskar Lafontaine beeinflusste die Kommunalwahlen in 1999

Die Kommunalwahl am Sonntag, 12. September 1999, war die erste Wahl, die nach der kommunalen Verfassungsreform von 1994 durchzuführen war. Mit ihr wurden an einem Tag sowohl die hauptamtlichen Repräsentanten in den Ämtern des Landrates und des Bürgermeisters als auch die Mitglieder des Kreistages und des Stadtrates gewählt. Deutlich beeinflusst waren diese Entscheidungen von der Bundespolitik des Jahres 1999. Die Sozialdemokratie war durch den am Donnerstag, 11. März, erfolgten plötzlichen Rückzug ihres damaligen Parteivorsitzenden und Bundesministers der Finanzen, Oskar Lafontaine, von allen Funktionen in eine lang anhaltende Krise gestürzt und hatte überall in Nordrhein-Westfalen große Wählerverluste hinzunehmen.

Acht und Neun

Die CDU erzielte bei der Stadtratswahl am 12. September 50,20 Prozent (25 Sitze), die SPD 34,37 (17), Grüne 5,33 (3), BG 2 (3,84) und die FDP kam auf 6,27 (3). Für die SPD war dies eine Minderung von drei Mandaten. Mit der Bürgermeister-Stimme verfügte die CDU wieder über die absolute Mehrheit. Von den 1999 gewählten 17 Stadtvertretern der SPD kamen mit Gudrun Beschorner, Karl-Heinz Brülle, Walter Neumann, Sabine Pfeffer, Manuel Rodriguez Cameselle, Wolfgang Schulte Steinberg, Marlies Stotz und Hans Zaremba acht aus der Kernstadt. Die weiteren neun waren Otto Brand (Lipperode), Dieter Deimel (Hörste), Herbert Heiermeier (Esbeck), Klaus Helfmeier (Cappel), Hans-Joachim Kayser (Overhagen), Ute Leweling (Eickelborn), Christian Nernheim (Benninghausen), Horst Schneider (Lipperbruch) und Martin Schulz (Bad Waldliesborn). Die SPD hatte für die erste Urwahl des Bürgermeisters den ehemaligen Lippstädter Rechtsamtsleiter und letzten Bad Berleburger Stadtdirektor Hans-Ulrich Kuppert nominiert. Doch gegen den infolge der von der Bürgergemeinschaft (BG) aufgekündigten „gestalterischen Mehrheit“ (SPD, Grüne und BG) und noch vom Rat in 1997 mit den Stimmen von CDU und BG ins Bürgermeisteramt gehievten Wolfgang Schwade (CDU) hatte der Sozialdemokrat keine Chance. Am Ende bekam der Unions-Mann 63,3 Prozent, der Sozi erreichte 33,1 Punkte und der Bewerber von den Grünen (der damalige Ratsherr Karl-Heinz Neumann) hatte 3,6 Anteile auf dem Konto.